«Vision Frühling/Sommer 2014» was 2014 auf die Modewelt zukommt

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

15. Mai bis 15. September im Textilmuseum St. Gallen
Öffnungszeiten: täglich 10 - 17 Uhr, Extra-Öffnung und Gruppenbesuche auf Anfrage

Das Textilmuseum St. Gallen wirft in seiner neuen Ausstellung Vision schon einen Blick auf die Trends des nächsten Jahres. Ziemlich gewagt von einem Museum, sich als Trendscout zu betätigen, oder doch nicht?
„Stimmt, würden wir allein auch nicht schaffen“, gibt Michaela Reichel, die Direktorin des Textilmuseums St. Gallen, sofort zu. Swiss textiles, der Schweizer Textilverband, stellt dem Museum Daten und Unterlagen zu Verfügung, mit deren Hilfe das Konzept für die Vision erarbeitet wird.

Für die Saison Frühling/Sommer 2014 steht die Natur mit ihren Farben und Formen Pate. Blumen, und Blätter ranken und wuchern, Grün und Gelb in all seinen Schattierungen leuchten auf den Stoffen. Aber auch die Welt der Mineralien mit ihren tiefen Schwarz- und Grautönen und kristallinen Strukturen hält Einzug in die Modewelt. Die strengen Muster in Schwarz und Weiss setzen einen Kontrapunkt zu der bunten Farbenwelt der Natur. Dem wilden Wuchern der Pflanzen stehen streng geometrische Muster gegenüber.

Diane Vreeland Satz „Now I exaggerate—always“ beschreibt in den Augen von Michaela Reichel, der Direktorin des Textilmuseums St. Gallen, perfekt, was 2014 auf die Modewelt zukommt. Die Übertreibung regiert – nicht einzelne Blüten sondern ein Blumenmeer bedeckt die Oberflächen, wild explodieren die Farbe und Formen. Alles was die Natur an Farben und Formen zu bieten hat wird aufgegriffen und übersteigert. Dies macht auch vor den klassischen Nicht-Farben Schwarz und Weiss nicht Halt. „Die Kombination aus Schwarz und Weiss hat nächstes Jahr mit Dezenz und Zurückhaltung absolut nichts mehr zu tun“, findet Reichel.

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Eine Wand voll Blumen

Das Textilmuseum St. Gallen geht bei der Inszenierung der Stoffbahnen und –muster diesmal ganz in die Vertikale – an riesigen Trägerplatten wimmelt es von Mustern und Materialien. Modestoffe für die Haute Couture, Stickereien für Unterwäsche, Jerseystoffe, Bänder, Garne und Teppiche überziehen, geordnet nach den Kategorien „Blumen“, „Geometrie“ und „Schwarz/Weiss“, die Wände. Mit „Strukturiertes Chaos“ fasst Bernhard Duss, Szenograph der neuen Vision, sein Konzept zusammen. Dazwischen eingeschobene Musterkarten lassen erkennen, wie genau diese scheinbar so leicht hingeworfenen Stoffe im Vorfeld geplant werden müssen. „Trends zu identifizieren ist eine Monsterarbeit“, weiss der gelernte Textildesigner aus Erfahrung. Und die Schweizer Textilindustrie spielt auch mit. Jede Saison suchen die Firmen aus ihren tausenden Entwürfen nach den Vorgaben des Museums Muster aus und machen so überhaupt erst die Ausstellung möglich. Diese Zusammenarbeit macht es möglich, die Entwürfe der wichtigsten Schweizer Textilfirmen aus dem Bereich Mode und Innenausstattung zu zeigen.
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So zeigen die Stoffe im Textilmuseum St. Gallen, dass die Designer, um ihr Ziel zu erreichen, auch auf innovative Stoffe und Veredelungstechniken setzen. Baumwolle, Leinen, Seide und Kunststoffe in den verschiedensten Kombinationen und Verarbeitungen sind völlig gleichwertig nebeneinander zu sehen. Intelligente Garne und Ultra-Stretch lassen Entwürfe zu, die bis vor kurzem noch als unmöglich zu realisieren galten. Beschichtungen und Oberflächenbearbeitungen bringen die Farben und Muster erst richtig zur Geltung.


Die Firmen der Vision Frühling / Sommer 2014
Bischoff Textil AG, St. Gallen | Création Baumann AG, Langenthal | Embrex Ltd., Au | Eugster & Huber, Herisau | Filtex AG, St. Gallen | Christian Fischbacher Co. AG, St. Gallen | Forster Rohner AG, St. Gallen | Inter-Spitzen AG, St. Gallen | Jakob Schlaepfer, St. Gallen | Jenny Fabrics AG, Ziegelbrücke | Kuny AG, Küttigen | Laib Yala Tricot AG, Amriswil | Lantal Textiles, Langenthal | Schlossberg Textil AG, Turbenthal | swisstulle AG, Münchwilen | Tisca Tiara, Bühler | Union AG, St. Gallen

Die Ausstellung findet mit Unterstützung von swiss textiles, IHK St. Gallen /Appenzell, IHK Stiftung, Stadt St. Gallen und Kanton St. Gallen statt.

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