Ansichten XVI "Am Anfang war das Wort....??"

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sa 21. September bis Sa 30. November | QuadrART Dornbirn
Vernissage: Sa 21. Sept. 17 Uhr
Öffnungszeiten: 
Do. / Fr. 17-19 Uhr, Sa. 16-18 Uhr und nach Vereinbarung

Der Titel der Ausstellung ist als offene Frage gestellt, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, an aktuellen künstlerischen Positionen in unterschiedlichen Medien die Auseinandersetzung von Sprache und Bild, ihren wechselseitigen Dialog und ihre jeweilige Gewichtung zu überprüfen. 
Werden Sprache/ Text/ Worte/ Schrift integriert in ein bildnerisches Medium, ergänzen und verschränken sie sich, gehen sie einen Dialog ein oder konterkarieren sie sich? 

Kuratorin: Elisabeth Claus, Aschaffenburg
Die Kuratorin will keine kunstgeschichtliche Entwicklung dieser seit Anfang des 20. Jh. mit Beginn der Avantgarde präsenten Themas darstellen; sie zeigt eine subjektive Auswahl zeitgenössischer Positionen und setzt damit die Ausstellung „Ansichten V – Kunst und Sprache“ (11.11.10 – 11.2.11) fort.
 
Der Bogen ist weit gespannt: von Texten, die als Bildtitel integrativer Bestandteil des Bildes sind (Laura Padgett) über suggestive Aufforderungen (Ina Holitzka), ironische Dekonstruierung von Konsumbotschaften (Marc Peschke), durch Brailleschrift verschlüsselte Denkanstöße (Klaus Schneider), Sätzen, die durch unterschiedliche Typografie bildhaft werden (Textkuben von Vera Röhm) bis hin zur Verbindung von Literatur und Bild: so wird literarischer Text und Bildfindung zu einer Chronik des Zeitgeistes (Horst Haack), ein Poet und ein Maler ergänzen sich in einer gemeinsamen Arbeit (Carlo Invernizzi + Malerfreunde) oder die literarische Sprache wird integrales Bildelement (Horst Keining).
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Am Anfang war das Wort…??

mit Holger Schmidhuber, Horst Haack, Ina Holitzka, Carlo Invernizzi + Nelio Sonego/Bruno Querci, Horst Keining, Laura Padgett, Marc Peschke, Vera Röhm, Klaus Schneider
 
 
Holger Schmidhuber
Ausgangspunkt der Ausstellung sind Arbeiten aus „The MIAMI PROJECT“. Diese Bilder sind übermalte und überarbeitete Fotografien auf denen teilweise Wortfetzen aufgebracht sind, die mal direkt, mal indirekt auf das abgebildete Sujet Bezug nehmen. Jedenfalls verstehen sich diese Halbsätze als Aufforderung an den Betrachter Stellung zu dem Bild wie der Aussage zu nehmen.
Horst Haack
1940 in Neubrandenburg geboren, überlebt Kindheit und Jugend in Lübeck. Er studiert Malerei (light) an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Ab 1967 lebt und arbeitet er zwölf Jahre auf der Insel Ibiza. Danach übersiedelt er nach Paris, wo er 1981, ohne es zu wissen sein zukünftiges Lebenswerk beginnt: Chronographie Terrestre (Work in Progress). Ein gemaltes, gezeichnetes, collagiertes, geschriebenes Tagebuch, das er bis heute fortgeführt hat.
Ina Holitzka
Sieben Parzellen spielen mit den Imperativen des sieben Meter langen STANDLÄUFER. Verwerfungen, Stauchungen und Überschneidungen verfremden das Boden-Objekt und geben nur rudimentär den Text auf dem Hintergrund zu erkennen. Die große Stofflichkeit gepaart mit der Glätte und Reflexion des Materials, wird erst erkennbar durch die Bewegung des Betrachters.
Horst Keining
In seiner Malerei ist Keining der Lückenhaftigkeit des Bild- wie des Weltkontextes verstärkt auf der Spur und arbeitet dazu auch beharrlich weiter an einer grundsätzlichen Destabilisierung der scheinbar fest gefügten Verhältnisse zwischen Zeichen und Bezeichnetem. Neu ist in diesen Serien die formale Methode, mit der das Bildprogramm gespeist wird. Konnte der Düsseldorfer Maler bislang als Adept einer Präzisionsmalerei gelten, die ihre Differenzierungsqualitäten gerade aus den scharf und exakt gezogenen Farbverläufen bezog, so setzt er nun ganz auf eine kalkulierte Unschärfe.
Laura Padgett
Stille Bilder von Laura Padgett, die - miteinander in Zwiesprache gebracht - in den Korrespondenzen von Farben und Fluchtlinien zu einer gemeinsamen Tektonik zusammenfinden, in wiederholten Spiegelungen und Rahmungen ein Spiel der Blickachsen und Perspektiven entwickeln, dem das Auge zunächst noch gelassen folgt, in der Gewissheit, einer vertrauten Architektur zu begegnen und im Anderen stets das längst Bekannte wiedererkennen zu können, in dem es sich heimisch weiss.
Vollrad Kutscher
Bei den Ägyptern und ihrem Glauben an ein ewiges Leben nach dem Tod stößt man auf Mumien, er seinerseits mumifiziert Bilder. Die Büste der Königin von Saba, einem Beispiel idealer Schönheit aus dem alten Testament, lässt er in einer Endlosschleife altern und wieder jung beginnen. Doch die Realität der um die eigene Achse kreisenden Büste und der Projektion kommen nie zur Deckung. Sie verführen und enttäuschen gleichzeitig und werfen existentielle Fragen auf, die als sinnliche Beispiele seiner Theorie des Unperfekten nachdenklich machen.
Marc Peschke
In Marc Peschkes neuer Serie von Fotoobjekten geht es wie in seinen anderen Serien um Abstraktion, Transformation und Verschlüsselung des Vorgefundenen. Die in unterschiedlichen formen gefrästen DiaSecs befassen sich in einer konstruktivistisch-modernistischen Bildsprache mit dem Kommunikationsschrott der Konsumgesellschaft, die der Künstler zu absurden, würfelförmigen Wareneinheiten verfestigt. Diese ironischen, absurd-hermetischen Foto-Objekte lassen den Betrachter zu Zeugen eines inhaltlich komplexen Spiels werden.
Vera Röhm, 
Vera Röhm ist eine der international bedeutendsten konzeptuellen Bildhauerinnen. Die drei Ausstellungsobjekte sind Textkuben mit Texten in deutsch, arabisch und thailändisch. Die Arbeiten thematisieren die Phänomene Raum und Zeit, Licht und Schatten, sowie Bewegung und Wahrnehmung. Grundsätzlich haben alle diese Kuben die gleiche Grundgestalt. Sie sind in ihrer Urform Würfel auf deren sechs Flächen der jeweilige Text eingraviert ist.
Klaus Schneider
„Schlafende Schöne“ ist einer von mehreren parallel laufenden Versuchen von Klaus Schneider, Fotografie, oder besser fotografische Maßnahmen als Maler anzuverwandeln und zu thematisieren. Es besteht dabei kein fotodokumentarischer Anspruch, eher geht es um den Unschärfefaktor der Wahrnehmung . Genau wie gegenüber der Wahrnehmung, hegt Schneider auch unserer Sprache gegenüber den grundsätzlichen Zweifel, ob sie ihrem Auftrag gerecht werden kann. Diese Thematik versucht er in der Konfrontation von Zeichnung, Malerei und Fotografie mit Braille anzusprechen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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