Béjart Ballet Lausanne mit zwei Werke die noch nie in Zürich zu sehen waren

Veröffentlicht in Bühne | Literatur (Archiv)

Das Béjart Ballet Lausanne gastiert vom 9. bis 12. November im Theater 11 Zürich mit L’Oiseau de Feu von Maurice Béjart und Tous les hommes presque toujours s’imaginent von Gil Roman. Komplettiert wird das Programm von Maurice Béjarts-Klassiker Boléro. Seit der Gründung im Jahre 1987 begeistert das Béjart Ballet Lausanne mit Werken, die hauptsächlich von Maurice Béjart, aber auch von dessen Nachfolger Gil Roman und einigen Gast-Choreografen stammen. 

Seit Jahrzehnten bewunderte Gil Roman die unglaubliche Vielfalt und die Innovation des New Yorker Jazzmusikers John Zorn. Es dauerte lange, bis er zu fragen wagte, ob er die Musik für ein Ballett verwenden dürfte. Und es dauerte noch einmal lange, bis er sich tatsächlich an die Arbeit wagte. Tous les hommes presque toujours s’imaginent feierte seine Uraufführung am 5. April 2019 in der Oper von Lausanne. Der Titel des Balletts stammt von einer Sammlung mit Reflexionen des Schweizer Schriftstellers Ludwig Hohl. Der künstlerische Leiter Gil Roman erschuf eine Reise durch Welten und Wahrheiten.
1005 TH11 LOiseau de Feu Foto Gregory BatardonLOiseau de Feu Foto Gregory Batardon
In Béjarts Interpretation von L’Oiseau de Feu (1970) wird Stravinskis «Feuervogel» zum energiegeladenen Partisanen-Ballett. Der rotgekleidete Vogel tritt als Dichter oder Revolutionär in Erscheinung, der von seinen Anhängern umgeben ist und wie der Phönix immer wieder aus der Asche aufersteht. Die Rolle des Vogels erfordert Technik, Beherrschung und Autorität. Die Kraft der Choreografie und die Exzellenz der Interpretation sind die beiden treibenden Kräfte, um das Publikum zu begeistern. L’Oiseau de Feu kreierte Maurice Béjart in einer seiner erfolgreichsten und kreativsten Epochen.
1005 Th11 Tous les hommes presque toujours simaginent BBL   Gregory BatardonTous les hommes presque toujours simaginent Foto BBL Gregory Batardon
Auch Boléro weist revolutionäre Züge auf. Als damals die Tänzerin Ida Rubinstein auf den Tisch stieg und tanzte war das Publikum an der Pariser Oper schockiert und fasziniert zugleich. Um sie scharten sich zwanzig junge Männer, und diese steigerten sich mit der Musik mehr und mehr in eine Raserei. Unerhört. Das war 1928; der Boléro von Maurice Ravel war geboren und die Komposition von nun an auf dem Weg durch die Konzertsäle und über die Ballettbühnen dieser Welt. Überaus zahlreich sind die Choreografien, die nach dem ersten Ballett von Bronislawa Nijinska geschaffen wurden. Überlebt hat als eine der ganz wenigen der Boléro von Maurice Béjart aus dem Jahre 1961. Er ist zum Klassiker geworden und zum Massstab, an dem sich alle neuen «Boléros» messen. Später hat Maurice Béjart die Hauptrolle auch mit einem Mann besetzt, um den eine Gruppe von Frauen oder Männern tanzt.

Das Béjart Ballet Lausanne bringt nun diese drei Stücke im kommenden November nach Zürich. Die Mischung aus einem bewährten Repertoire und neuen Balletten entzückt das Publikum rund um den Globus. Die ständige Weiterentwicklung der Company ist vor allem Gil Roman zu verdanken, dem künstlerischen Direktor der zahlreichen Tänzerinnen und Tänzer, die zurzeit aus 14 Nationen stammen. Nach fast dreissig Jahren direkter Zusammenarbeit mit dem Meister, der 2007 verstarb, übermittelt Roman seine Erfahrung und sein Können dem heutigen Ensemble – ganz im Geist von Gründer Béjart.

1005 Th11 12 Tous les hommes presque toujours simaginent BBL   Ingo Schaefer 20x15cmTous les hommes presque toujours simaginent Foto BBL Ingo Schaefer


Béjart Ballet Lausanne im Theater 11 Zürich vom 9. bis 12. November 2023


Vorstellungen:
• Donnerstag und Freitag um 19.30 Uhr
• Samstag um 15.00 Uhr und 19.30 Uhr
• Sonntag um 15.00 Uhr

Ticketpreise: zwischen CHF 67 und CHF 147
Dauer: ca. 2 Stunden 10 Minuten inkl. Pause
Vorverkauf CH: www.ticketcorner.ch, bei allen Ticketcorner-Vorverkaufsstellen oder unter Ticketcorner 0900 800 800 (CHF 1.19/Min)
Weitere Infos: www.musical.ch/bejartballet 

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