«Don Carlo» Oper von Giuseppe Verdi

Veröffentlicht in Bühne | Literatur (Archiv)

Aufführung der vom Komponisten überarbeiteten und radikal gekürzten Mailänder Fassung von 1884

Zwanzig Jahre nach der letzten St.Galler Inszenierung kommt Giuseppe Verdis Oper «Don Carlo» wieder auf die Bühne des Theaters St.Gallen. Fast zwanzig Jahre liegen auch zwischen dem Kompositionsbeginn 1865 und der Mailänder Aufführung jener vieraktigen Fassung, die heute die meistgespielte ist. Giuseppe Verdi hat sich als kritischer Zeitgeist nicht nur mit den Zeitläuften seiner Epoche herumgeplagt, sondern auch mit dem eigenen Schaffen. Keine andere Oper hat Verdi, mit seinem stetigem Zweifel am eigenen Werk, so häufig überarbeitet wie «Don Carlo» - insgesamt erstellte er nicht weniger als sieben Versionen.

«Don Carlo» In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas | Inszenierung: Nicola Berloffa | Bühne: Fabio Cherstich | Kostüm: Alessandra Facchinetti | Licht: Valerio Tiberi | Choreinstudierung: Michael Vogel | Dramaturgie: Marius Bolten

In seiner wohl düstersten Oper erzeugt Verdi, nach Schillers gleichnamigem Drama, eine finstere Welt in der vor dem Hintergrund einer gnadenlosen Machtstruktur und glühender Religiosität Liebe und Gefühl nicht von Dauer sein können. Die Akteure in Giuseppe Verdis «Don Carlo» sind allesamt gefangen in den Zwängen ihres Standes, des Hofzeremoniells, der politischen Interessen und der Religion. Für Regisseur Nicola Berloffa, der in St.Gallen schon Carmen und Norma inszeniert hat, und seinen Bühnenbildner Fabio Cherstich bot es sich deshalb an, nur abgeschlossene Räume zu zeigen – Räume, die zwischen goldenem Käfig und Gefängnis pendeln. Dabei orientierten sich Berloffa und Cherstich stilistisch an der Entstehungszeit der Oper in den 1860er Jahren.
181027 ThSG Don Carlo drama2018105 0186Foto Theater St.Gallen / Iko Freese
Eduardo Aladrén, der spanische Tenor, der auf zahlreichen Bühnen in den USA und Europa viele grosse Tenorpartien gesungen hat, gibt sein Hausdebut in der Titelpartie.
Tareq Nazmi (Filippo II) debütierte in St.Gallen 2017 als Zaccaria in Nabucco. Der aus Kuwait stammende Bass sang unter anderem in Barcelona, Shanghai, Peking und Paris, dieses Jahr hatte er Engagements an den Salzburger Festspielen und an den Sommerfestspielen Baden-Baden.
Nikolay Borchev (Posa) war Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper und der Wiener Staatsoper, er gastiert regelmässig an der Deutschen Oper und der Staatsoper Berlin, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und an der Staatsoper Hamburg. In St.Gallen war er 2016 als Graf in Le nozze di Figaro zu hören.
Ernesto Morillo, der Südamerikaner sang 2014 in St.Gallen den Alvise in La Gioconda. Er tritt an zahlreichen Opernhäusern in Europa und Übersee auf, so am Teatro Colón in Buenos Aires, an der Opéra de Montréal und am Teatro Filarmonico in Verona.
Alex Penda, die bulgarische Sopranistin als Elisabetta, war am Theater St.Gallen bereits in den Titelpartien von Salome und Carmen zu Gast. Ihr breites Repertoire von Barockopern bis Wagner brachte sie an namhafte Häuser wie die Wiener Staatsoper, die Bayerische Staatsoper, die Deutsche Oper und die Staatsoper Berlin, das Bolschoi-Theater in Moskau und das Teatro San Carlo in Neapel.
Alessandra Volpe, Mezzosopranistin aus Süditalien als Eboli, sang an der Metropolitan Opera in New York, an der Mailänder Scala, am Opernhaus Zürich, der Bayerischen Staatsoper in München und am Glyndebourne Festival. Bei den diesjährigen St.Galler Festspielen war sie als Tigrana in Puccinis Edgar zu erleben.

Als Kostümbildnerin wurde mit Alessandra Facchinetti eine erfahrene Modedesignerin gewonnen, die Mode für Häuser wie Gucci, Valentino und Tod’s entworfen hat. Für den Don Carlo arbeitete sie mit St.Galler Stickereifirmen zusammen. Ausserdem konnte sie einen besonderen Schatz des Theaters St.Gallen nutzen. Im einzigartigen Bortenfundus, der auf die langjährige St.Galler Kostümchefin Johanna Weise zurückgeht, fand Facchinetti zahlreiche Zierbänder, Kordeln und Spitzen, die ihren Kleidern das gewisse Etwas einer überkultivierten Aristokratie geben.
181027 ThSG Don Carlo drama2018105 0469

Vorstellungen «Don Carlo» im Theater St.Gallen, Grosses Haus
Änderungen vorbehalten - beachten Sie den Theaterspielplan
Jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn gibt es im Studio oder im Foyer Werk-Einführungen
Oktober Premiere
Sa 27. - 19.30 Uhr
November Di 06. - 19.30 Uhr Sa 10. - 19.30 Uhr Mi 21. - 19.30 Uhr  So 25. - 14.30 Uhr 
Dezember Di 04. - 19.30 Uhr  So 09. - 17.00 Uhr  So 16. - 14.30 Uhr Fr 28. - 19.30 Uhr 
Februar 2019  Letztmals
Do 28. - 19.30 Uhr

Weitere Informationen unter www.theatersg.ch


Sie sind nicht angemeldet. Bitte melden Sie sich an um Kommentare schreiben zu können.

Diese Seite verwendet Cookies

Wenn Sie fortfahren, ohne Ihre Einstellungen zu ändern, gehen wir davon aus, dass Sie alle Cookies auf dieser Website empfangen möchten. Mehr

fortfahren