Stephan Hasslinger. Paisley. Zucker für den Raum. | |||
Vom Samstag, 14. April 2018 bis Sonntag, 1. Juli 2018 | |||
In Stephan Hasslingers (*1960) Werk zeigt sich die zeitgenössiche Plastik von ihrer glänzenden, verführerischen, ja erotischen Seite. Dabei arbeitet der Künstler mit dem für Bildhauer eher ungewöhnlichen Material Ton. Seine keramischen Plastiken – aufgebaut aus ineinander verhakten Ornamentmustern, die er mit einzelnen, glatten Flächen kombiniert – überzieht der Bildhauer mit farbigen Glasuren und glänzenden Lacken, die den Betrachter förmlich anspringen. Mit aberwitzigem Zuckerbäcker- und Konditorenwerk, barocken Grotesken, Hüllen des Begehrens, fetischartigen Objekten sind Hasslingers Plastiken verglichen worden. Tatsächlich findet er viele seine motivischen Anregungen im Feld der Maschen und der Mode. Die geschauten „Zünder“ aber verwandelt Hasslinger in hybride Objekte, die allesamt, einer äußeren Haut vergleichbar, eine leeres Inneres umschreiben. Im Prozess der Transformation reichert er seine Gebilde weiter an und überführt sie in Wirklichkeiten eigener Ordnung. Hasslingers Plastiken sind eine einzige Feier des Sinnlichen und bezeugen die ungebrochene Faszination am Fremdd-Phantastischen. Indem Stephan Hasslinger die herkömmlichen Abgrenzungenzwischen Kunst und Kunstgewerbe ignoriert und die Konventionen innerhalb der Gattung wie auch gängige Erwartungen des Publikums lusvoll unterwandert, hat er die Grenzen der Gattung neu ausgelotet. Und er tut dies, wie die neuesten - im Kunstmuseum Singen gezeigten - Arbeiten bezeugen, mit seinen opulent-überbordenden, äußerst sinnlichen, rundplastischen Objekten und seinen farbig schillernden Boden- und Wandarbeiten bis heute. Zu ganzen Ensembles zusammengestellt und choreografiert treten sie in der Ausstellung auf, als schwebten sie wie Models auf einer Bühne ein. Während der gleichen Laufzeit zeigt das Kunstmuseum Singen parallel zu "Stephan Hasslinger - Paisley. Zucker für den Raum." die Ausstellung "Jáchym Fleig - Besatz. Plastik und Interventionen in den Raum.": Im Verbund präsentieren die beiden Ausstellungen zwei Psoitionen der zeitgenössichen Bildhauerei wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, denen aber die Erweiterung des gängigen Skulpturenbegriffs auf je eigene Weise gemeinsam ist. | |||
Veranstaltungsort: Kunstmuseum Singen | |||
http://www.kunstmuseum-singen.de/index.php?id=17 | |||
Öffnungszeiten: Di-Fr: 14-18 Uhr Sa-So: 11-17 Uhr Feiertag: wie Wochentag Eintritt: Einzel: 5€ / 3€ ermäßigt Familie: 6€ / 11€ Kinder bis 7 Jahre: Eintritt frei Donnerstags: Eintritt frei für alle Besucher (ausgenommen Feiertag) | |||