«Giovanni Züst – Silber, Antiken, Malerei» ein Einblick in das Rätsel des Sammelns

Geschrieben von regio4you am . Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sonderausstellung Sa 13. Mai 2017 bis So 07. Januar 2018 | HVM Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen
Öffnungszeiten Di bis So 10 – 17 Uhr | Geschlossen an Karfreitag, 1. August, Heiligabend, Weihnachtstag, Silvester Neujahr, 

Giovanni Züst (1887–1976), ein Tessiner Speditions- Unternehmer mit baslerisch-appenzellischen Wurzeln, verschenkte seine grosse Kunstsammlung seinerzeit nach Basel, Rancate TI und St.Gallen. Er wurde 1961 mit seiner Antiken-Sammlung zum Mitbegründer des Antikenmuseums Basel. Für seine Gemäldesammlung wurde 1967 in Rancate ein eigenes Museum eröffnet. Die Silbersammlung kam im gleichen Jahr ans HVM und war ab 1969 im Kirchhoferhaus als Ausstellung zugänglich. In ihrem gemeinsamen Ausstellungsprojekt präsentieren die drei Museen jetzt Meisterwerke der drei Sammlungen. Die Objekte sind an allen drei Orten dieselben, die Gestaltung der Ausstellung erfolgte aber individuell.

«Giovanni Züst – Silber, Antiken, Malerei» ein Gemeinschaftsprojekt dreier Museen
Silberprunk aus Augsburg und Nürnberg - Etruskische und griechische Kunst - Bedeutende Tessiner Maler des 17. bis 19. Jahrhunderts

170513 HVM Zust Giovanni Zust um 1940Giovanni Zust um 1940Giovanni Züst – eigentlich Johann Jakob – stammte aus einfachen Verhältnissen und arbeitete sich zum erfolgreichen Transportunternehmer hoch. In der Zwischenkriegszeit liess er sich im Tessin nieder. Damals begann wohl auch seine Sammeltätigkeit, über die nur wenig bekannt ist. Züst sammelte Gemälde, Silberobjekte und Antiken. Gegen Ende seines Lebens verteilte er diese Sammlung auf die drei Orte bzw. Regionen, die für ihn „Heimat“ waren. Sein Vater hatte Ostschweizer Wurzeln, er selber war in Basel aufgewachsen und Rancate wurde ihm zur Wahlheimat. Die Silbersammlung hatte Züst ursprünglich ins Appenzellerland verschenken wollen, hatte dort aber kein geeignetes Museum gefunden.

Den Besucherinnen und Besuchern eröffnet sich ein faszinierender Horizont. Die Ausstellung im HVM geht zudem dem Phänomen des Sammelns auf die Spur. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in die Sammelpraxis des Museums und dürfen kleine Exponate aus ihrer eigenen Sammlung präsentieren. Und auf junge Sammlerinnen und Sammler wartet ein Koffer zum Erforschen der Ausstellung.

Eine solche Sammlung vorübergehend wieder zusammenzuführen und auch wissenschaftlich neu aufzuarbeiten, war für die drei beteiligten Museen – Pinacoteca cantonale Giovanni Züst di Rancate, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig und HVM St.Gallen – ein aufwendiges Teamwork. Das Gesamtprojekt wurde realisiert vom Departement für Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Tessin, mit Unterstützung des Bundes zur Förderung und Erhaltung der italienischen Sprache und Kultur. Zur Ausstellung ist ein reichbebildeter Katalog erschienen.
170513 HVM Zust Blick in die Ausstellung 1 qsBlick in die Ausstellung / alle Fotos HVM St.Gallen



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