Jean Paul Schmitz (1899-1970). Ein rheinischer Expressionist am Bodensee.

Vom Sonntag, 16. Juli 2017 -  11:00
bis Sonntag, 24. September 2017 - 17:00
 
 
Jean Paul Schmitz Bildmaterial zur Ausstellung
Abbildung: Jean Paul Schmitz, Frühling am See (Mammern), 1962, Öl auf Leinwand, (c) Jean Paul Schmitz
 
Mit der Ausstellung über den Maler und Zeichner Jean Paul Schmitz (1899-1970) setzt das Kunstmuseum Singen die Serie seiner Erkundungen über die „Künstler auf der Höri“ fort. Das ab 1949 auf der Bodensee-halbinsel Höri – in Wangen – entstandene Oeuvre des Malers zählt zum kunsthistorisch wertvollen Kern der eigenen Sammlung. Mit seinen sommerlichen, duftig-hellen Landschaften, die bevorzugt Ausblicke auf die Wangener Bucht und Mammern zeigen, hat Jean Paul Schmitz unsere kollektive Vorstellung von der Höri maßgeblich geprägt. Bis in die aktuelle touristische Werbung hinein erweisen sich seine weiten, sommerlichen Bilder vom Untersee und Ausblicke auf das gegenüber liegende Schweizer Ufer als wirkmächtig.

Die Singener Ausstellung zeigt diese Bilder, doch möchte die, mit rund 80 Arbeiten retrospektiv angelegte Ausstellung das Bild weiten und den „ganzen Schmitz“ zeigen. So werden neben dem Hauptwerk der Höri-Bildern auch Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Skizzen aus den Studienjahren Jean Paul Schmitz´ an der Kunstakademie Düsseldorf (1923-26) bei Heinrich Nauen (1880-1940), aus der Zeit im Künstlerkreis (1925-27) von Johanna Ey und von den Reisen und Aufenthalten in Ischia, Rom (1936), Olevano (1937-38) und Griechenland (1939-40) gezeigt. Die den Höri-Jahren vorausgehenden Arbeiten aus Berlin (1934), Süddeutschland, dem Rheinland und aus dem Elsass werden ebenso vorgestellt wie eine Auswahl später Reisebilder und Farblithographien, in denen der Künstler Motive aus früheren Schaffensjahren neu aufgreift und gestaltet.

Im Laufe seiner Entwicklung gelang es Schmitz, sich von einer in den 1920er Jahren eher tonigen Malweise zu lösen und seine Palette aufzuhellen. Eine immer lockerere, spontanere Pinselführung sowie eine duftig-helle Farbigkeit mit zahllosen Weiß-, Gelb-, Ocker-, Rosa, Blau- sowie zarten Grau- und Grüntönen bestimmen das Werk seit dem Erlebnis des Südens. Der helle Grund der Nesselstoffe und Papiere wird immer häufiger als Licht im Bild verwendet bzw. stehen gelassen. Seit den 1930er Jahren gestaltet Jean Paul Schmitz seine Motive leicht abstrahierend ganz aus den Mitteln heraus, ohne sich je für die ungegenständliche Kunst zu interessieren. Zeitlebens legte er größten Wert auf soliden Aufbau, ausgewogene Komposition und auf das Aufgehen seiner Lokalfarben im farbflächigen Gesamtklang seiner Bilder. Starke Kontraste, expressive Gesten mied Jean Paul Schmitz lebenslang. So ist seinen Bildern jene „heitere Gelassenheit“ zu eigen, welche die zeitgenössische Kunstkritik oft und gern rühmte.

Die Singener Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Nachlass Jean Paul Schmitz und Ilse Schmitz, geborene Pieper, erarbeitet. Zur Ausstellung erscheint eine kleine Publikation mit zahlreichen Abbildungen und einem Text von Christoph Bauer.
 
 
Veranstaltungsort: Kunstmuseum Singen
https://www.kunstmuseum-singen.de/index.php?id=37
Ausstellungseröffnung: Sonntag, 16. Juli 2017, 11 Uhr / Eintritt frei!

Eintritt:
Einzel - 5€ / 3€ ermäßigt
Familie - 6€ / 11€
Kinder bis 7 Jahre - Eintritt frei
Donnerstags - Eintritt frei für alle Besucher
 
 
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