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«Bregenzer Festspiele 1946 | 2016» 70 Jahre Festspielgeschichte

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Do 14. Juli bis So 11. September 2016 - täglich von 10.00 – 20.00 Uhr | Bregenz, im Atrium des vorarlberg museums bei freiem Eintritt

Vor 70 Jahren wurden die Bregenzer Festspiele gegründet. Wobei die Initiatoren 1946 den Begriff „Festspiele“ vermieden, um nicht mit Salzburg oder Bayreuth verglichen zu werden. Um möglichst viele Besucher anzusprechen fanden im Rahmen der ersten „Bregenzer Festwoche“ auch Sportveranstaltungen statt. 70 Jahre später zählt Bregenz zu den großen europäischen Festspielstädten – keineswegs selbstverständlich, wenn man an die Krisen denkt. Anhand von Plakaten, Zeichnungen, Fotos, Schriftstücken und Interviews mit der heute 95-jährige Bühnenbildnerin Maria Wanda Milliore, dem Journalisten Walter Fink und dem Historiker Meinrad Pichler zeigt die Ausstellung die Entwicklung der Bregenzer Festspiele.

«Bregenzer Festspiele 1946 | 2016»
eine Zusammenarbeit von vorarlberg museum und Bregenzer Festspiele - kuratiert von Manfred Welte
160714 vm  Festspiele Bühne 1948Bühne Eine Nacht in Venedig, 1948, Archiv Festspiele160714 vm  Festspiele DieFeenkönigin 1972Bühne Die Feenkönigin, 1972, Archiv Festspiele
Die Ausstellung erinnert an Stars, die dem Festival zu internationalem Ansehen verhalfen; zeigt, wie Künstler und Kulturschaffende aus Vorarlberg in den 1970er Jahren gegen die operetten-erstarrten Festspiele revoltierten; behandelt die Krise Anfang der 1980er Jahre. Der Bundesrechnungshof prüfte damals die Festspiele, der Bericht fiel vernichtend aus. Was zur Folge hatte, dass Günter Rhomberg neuer Festspielpräsident wurde und mit Alfred Wopmann ein Intendant kam, der dem Festival eine neue künstlerische Identität gab. Wopmann zeigte beginnend mit der legendären Zauberflöte-Inszenierung von Jerome Savary, dass künstlerisch anspruchsvolle Produktionen ein Massenpublikum finden können. Bühnenmodelle von Seeproduktionen erinnern an die Ära Wopmann.

160714 vm  Festspiele Plakat 1946Festwochen-Plakat 1946, Foto: Günter KönigWer die Idee zur Gründung der Festspiele hatte, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Es waren verschiedene Gruppen, die unterschiedliche Ziele verfolgten: Der Bregenzer Stadtrat Adolf Salzmann wollte den Tourismus ankurbeln, Landeskulturreferent Eugen Leissing ging es um Erbauung – etwas Feierliches sollte die Bevölkerung von ihren Sorgen ablenken. Und der Wiener Kurt Kaiser, er leitete die neu gegründete Vorarlberger Landesbühne, suchte nach Arbeit für die vielen Künstler und Kulturschaffenden, die 1945 aus Wien nach Vorarlberg geflohen waren.
Die Stadt Bregenz als Veranstalter stimmte erst im Juni 1946 dem Vorhaben zu, es blieben nur noch sechs Wochen Vorbereitungszeit. Allerorts wurde improvisiert: Es fehlten Quartiere für Künstler und Sportler, technisches Gerät kam im Tausch gegen Lebensmittel von den Wiener Bundestheatern, man suchte noch nach einer Spielstätte für einen „Mozart-Abend“ und entschied sich Anfang Juli für eine Bühne im Gondelhafen – auf zwei Kieskähnen. Die französische Bestatzungsbehörde und der Kanton St. Gallen stimmten einer Grenzöffnung zu, was entscheidend für den Erfolg der Festwoche war: Von den rund 25.500 Besuchern kamen 22.400 aus der Schweiz. Der Reingewinn betrug 4.000 Schilling.

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