«Andorra» eine Fabel in zwölf Bildern von Max Frisch
Vorstellungen bis Mi 13. April 2016 | Theater St.Gallen Grosses Haus
alle Vorstellungstermine am Schluss
«Andorra», unter dem Eindruck der Judenverfolgung und ihrer späteren Verdrängung entstanden, ist heute ein moderner Klassiker und eine zeitlose Parabel über die Mechanismen der Meinungsmache gegen das Anderssein. Es zeigt beispielhaft die Auswirkungen von Vorurteil und Intoleranz in einer derart manipulierten Gesellschaft. Ein Stück, das vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik ein tragisch aktuelles Thema behandelt.
«Andorra» von Max Frisch
Parabel über gesellschaftliche Zwänge, Rassismus und menschliche Feigheit
Inszenierung Katja Langenbach | Bühne Katrin Hieronimus | Kostüme Julia Ströder | Musik Roderik Vanderstraeten | Licht Andreas Enzler | Dramaturgie Nina Stazol
In einer Zeit, als Toleranz im Kleinstaat Andorra noch etwas galt, gab der Lehrer Can seinen unehelichen Sohn Andri als gerettetes Judenkind aus. So waren ihm Respekt und Unterstützung gewiss. Inzwischen aber ist Andorra vom Antisemitismus durchsetzt, welcher mal offen, mal versteckt zutage tritt: Für seine Ausbildung zum Tischler muss Andri mehr Lehrgeld bezahlen, die Ehe zu Barblin, von der er nicht weiss, dass sie seine Halbschwester ist, wird ihm unter religiösen Vorbehalten untersagt, ohne ihm die Wahrheit zu offenbaren. Denn mittlerweile entspricht Andri nach Meinung der Andorraner genau jenem Bild, das sie sich schon immer von einem Juden gemacht haben und welches sie ihm einzubläuen nicht müde werden. Zum Anderssein gezwungen, fügt sich Andri im Ringen um die eigene Identität schliesslich in das ihm zugedachte Schicksal.
Katja Langenbach inszenierte am Theater St.Gallen bereits die Thebentrilogie Ödipus Stadt, Prinz Friedrich von Homburg, Michael Kohlhaas sowie das Frisch-Projekt Fragebogen I-X.
Max Frisch Schriftsteller und Architekt, (1911–1991), der mit Romanen wie «Stiller», «Homo Faber» und «Mein Name sei Gantenbein» weltbekannt wurde, beschäftigte sich in seinem Werk virtuos mit dem Thema der menschlichen Identitätsfindung. Auch Frischs Dramen (»Don Juan oder die Liebe zur Geometrie«, 1953, »Biedermann und die Brandstifter«, 1958) gehören zu den wichtigsten Werken deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts. In der Skizze «Der andorranische Jude» formulierte er bereits 1946 in seinem «Tagebuch» sein späteres Lebensthema, das 1961 in «Andorra» zur Bühnenreife gelangte. Frisch erhielt zahlreiche hohe literarische Auszeichnungen, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er starb im Jahre 1991 in seiner Heimatstadt Zürich.
Alle Vorstellungen «Andorra» im Grosses Haus
Änderungen vorbehalten - beachten Sie den Theaterspielplan
Weitere Informationen unter www.theatersg.ch
alle Vorstellungstermine am Schluss
«Andorra», unter dem Eindruck der Judenverfolgung und ihrer späteren Verdrängung entstanden, ist heute ein moderner Klassiker und eine zeitlose Parabel über die Mechanismen der Meinungsmache gegen das Anderssein. Es zeigt beispielhaft die Auswirkungen von Vorurteil und Intoleranz in einer derart manipulierten Gesellschaft. Ein Stück, das vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik ein tragisch aktuelles Thema behandelt.
«Andorra» von Max Frisch
Parabel über gesellschaftliche Zwänge, Rassismus und menschliche Feigheit
Inszenierung Katja Langenbach | Bühne Katrin Hieronimus | Kostüme Julia Ströder | Musik Roderik Vanderstraeten | Licht Andreas Enzler | Dramaturgie Nina Stazol
In einer Zeit, als Toleranz im Kleinstaat Andorra noch etwas galt, gab der Lehrer Can seinen unehelichen Sohn Andri als gerettetes Judenkind aus. So waren ihm Respekt und Unterstützung gewiss. Inzwischen aber ist Andorra vom Antisemitismus durchsetzt, welcher mal offen, mal versteckt zutage tritt: Für seine Ausbildung zum Tischler muss Andri mehr Lehrgeld bezahlen, die Ehe zu Barblin, von der er nicht weiss, dass sie seine Halbschwester ist, wird ihm unter religiösen Vorbehalten untersagt, ohne ihm die Wahrheit zu offenbaren. Denn mittlerweile entspricht Andri nach Meinung der Andorraner genau jenem Bild, das sie sich schon immer von einem Juden gemacht haben und welches sie ihm einzubläuen nicht müde werden. Zum Anderssein gezwungen, fügt sich Andri im Ringen um die eigene Identität schliesslich in das ihm zugedachte Schicksal.
Katja Langenbach inszenierte am Theater St.Gallen bereits die Thebentrilogie Ödipus Stadt, Prinz Friedrich von Homburg, Michael Kohlhaas sowie das Frisch-Projekt Fragebogen I-X.
Max Frisch Schriftsteller und Architekt, (1911–1991), der mit Romanen wie «Stiller», «Homo Faber» und «Mein Name sei Gantenbein» weltbekannt wurde, beschäftigte sich in seinem Werk virtuos mit dem Thema der menschlichen Identitätsfindung. Auch Frischs Dramen (»Don Juan oder die Liebe zur Geometrie«, 1953, »Biedermann und die Brandstifter«, 1958) gehören zu den wichtigsten Werken deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts. In der Skizze «Der andorranische Jude» formulierte er bereits 1946 in seinem «Tagebuch» sein späteres Lebensthema, das 1961 in «Andorra» zur Bühnenreife gelangte. Frisch erhielt zahlreiche hohe literarische Auszeichnungen, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er starb im Jahre 1991 in seiner Heimatstadt Zürich.
Alle Vorstellungen «Andorra» im Grosses Haus
Änderungen vorbehalten - beachten Sie den Theaterspielplan
September | Premiere Fr 18.| 19:30 | Mi 23.| 19:30 | Fr 25.| 19:30 | |
Oktober | So 18.| 19:30 | Di 20.| 19:30 | ||
November | So 01.| 14:30 + 19:30 | Sa 14.| 19:30 | Mo 16.| 19:30 | Do 26.| 19:30 |
Dezember | Fr 18.| 19:30 | |||
Februar 2016 | Do 04.| 19:30 | April | Mi13.| 19:30 |
Weitere Informationen unter www.theatersg.ch