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«Richard Bösch. Maler» einer der radikalsten Künstler Vorarlbergs

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sonderausstellung Sa 25. November 2017 bis So 25. Februar 2018 | vorarlberg museum Bregenz
Öffnungszeiten
Di bis So 10 - 18 Uhr | Do - 20 Uhr | an Feiertagen 10 - 18 Uhr | 24.;25. und 31. Dezember geschlossen

Anlässlich seines 75. Geburtstags widmet das vorarlberg museum dem in Hörbranz lebenden Künstler Richard Bösch eine umfassende Retrospektive. Er ist vielleicht der radikalste Maler Vorarlbergs. Farbe ist für Ihn Material und Mittel der Verdichtung, zugleich ein Instrumentarium, um den archaischen Strukturen des Daseins nachzuspüren. Nur ein "beseeltes Bild" ist für Richard Bösch ein gutes Bild. Ob abstrakt oder figurativ ist nebensächlich. Gezeigt werden Werke aus rund fünf Jahrzehnten intensiven Schaffens und Ringens um Form und Ausdruck.

«Richard Bösch. Maler»  Kuratoren Ute Pfanner, Udo Rabensteiner, Karlheinz Pichler
ein noch nie in dieser Dichte gezeigter Überblick über Bösch‘s Gesamtwerk

Die Ausstellung mit über 170 Gemälden und Zeichnungen folgt seinem Werdegang. Ausgehend von Zeichnungen, die noch auf der Akademie entstanden sind, über die figurativen Phasen wird die bildnerische Entwicklung Bösch‘s bis zur Abstraktion anschaulich skizziert. Im Atrium werden neueste, grossformatige Arbeiten präsentiert, die Böschs Meisterschaft in Farbe und Form, Proportion und Fläche zeigen. Die Farbe ist ihm zum Material geworden, auf der Suche nach der "Metaphysik der Oberfläche", der Durchdringung des Seins.
171120 vm Bosch MIK 0424 c Miro KuzmanovicAusstellungsansicht, Foto Miro Kuzmanovic171120 vm Bosch MIK 0099 c Miro KuzmanovicAusstellungsansicht Atrium, Foto Miro Kuzmanovic
Richard Bösch studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1963–1968) bei Robin Christian Andersen, Herbert Boeckl und Walter Eckert und kehrte kurz darauf nach Vorarlberg zurück. Seit 1980 arbeitet er als freischaffender Künstler. Richard Bösch hat über 50 Jahre die Kunst, den Kunstmarkt und den Künstler in der modernen Gesellschaft hinterfragt, oft als Provokateur streitbar in den Medien, und damit stets unbeirrt und entschieden für die Malerei und die Kunst gekämpft. Den wechselnden Trends und Moden des Zeitgeistes entzog er sich. Das Ergebnis ist freilich ein grossartiges Werk eines Künstlers, der nun schon für ein halbes Jahrhundert seinen Prinzipien treu geblieben und inzwischen in zahlreichen Sammlungen öffentlicher Einrichtungen und privater Kunstinteressierter vertreten ist.

Der Ausstellungsbesucher kann in einem Video-Interview Bösch’s Überlegungen zu Kunst und Leben folgen: "Die einfache Grundfrage: Wenn ich keine fixe Orientierung habe, wenn ich nicht weiss, da erwartet mich das Jenseits oder das Paradies, wenn ich keine Gewissheiten habe, dann ist für mich die existenzielle Haltung, das Leben in Würde leben, eine Qualität für sich."

Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung

Fr 24. November, 17.00 Uhr - Eröffnung

Sa 25. & So 03. November, 15.00 Uhr - Tandemführung: Richard Bösch und Kurator Udo Rabensteiner
Ohne Anmeldung, Kosten: 5 Euro zzgl. Eintritt

Fr 01. Dezember, 17.00 Uhr - Richard Bösch führt durch sein Atelier in Hörbranz
Treffpunkt: Lindauerstrasse 55 (neben der Pfarrkirche). Max. 15 Personen, keine Kosten,
Anmeldung unter: +43 (0)5574 46050522 oder kulturvermittlung@vorarlbergmuseum.at 

Mo 11. Dezember / So 04. & Mi 14. Februar 2018, 18.00 Uhr - Richard Bösch führt durch das Depot des vorarlberg museums
Treffpunkt: Depot vorarlberg museum, Bregenz, Brachsenweg 62
Max. 10 Personen, keine Kosten, Anmeldung unter: +43 (0)5574 46050522 oder kulturvermittlung@vorarlbergmuseum.at 

So 14. Januar, 11.00 Uhr - Richard Bösch führt durch sein Atelier in Hörbranz
Treffpunkt: Lindauerstrasse 55 (neben der Pfarrkirche). Max. 15 Personen, keine Kosten,
Anmeldung unter: +43 (0)5574 46050522 oder kulturvermittlung@vorarlbergmuseum.at 

So 21. & Sa 27. Januar, 15.00 Uhr - Tandemführung: Richard Bösch und Kuratorin Ute Pfanner
Ohne Anmeldung, Kosten: 5 Euro zzgl. Eintritt

Mi, 07. Februar, 19.00 Uhr - Wolfgang Ullrich: Zwischen Markt und Politik. Welchen Ort hat die Kunst?
Seit einigen Jahren sind starke zentrifugale Kräfte im Kunstbetrieb zu beobachten. Auf der einen Seite entstehen Werke ganz nach der Logik des Marktes, die Superreichen zur Repräsentation dienen und vor allem über ihren Preis definiert sind, auf der anderen Seite folgt die Kunst den Bedürfnissen von Kuratoren, die sie zu Instrumenten politischen Diskurses machen. In jedem Fall wird die Kunst damit von Kategorien geprägt, die nicht ihr selbst entstammen. Die während der gesamten Moderne leitende Idee einer Autonomie der Kunst gerät dadurch ins Abseits, zumal die Extreme von Markt- und Politkunst nahezu alle öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das soll Anlass sein, um dem Zustand der Kunst in der Gegenwart etwas genauer nachzugehen.
Wolfgang Ullrich, 1967 in München geboren, ist Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler.

Termine der regulären Führungen und weitere informationen unter: www.vorarlbergmuseum.at


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