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Karl Schmidt-Rottluff. «Das Rauschen der Farben»

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sa 04. November 2017 bis So 08. April 2018 | Kunstmuseum Ravensburg
Öffnungszeiten Di bis So 11-18 Uhr | Do -19 Uhr | Mo geschlossen, ausser feiertags

Mit dieser Ausstellung setzt das Kunstmuseum Ravensburg die Tradition fort, die in der Sammlung Peter und Gudrun Selinka vertretenen Brücke-Künstlerpersönlichkeiten in umfassenden Einzelausstellungen vertieft vorzustellen. Die das zu fassen, was ich sehe und fühle, und dafür den reinsten Ausdruck zu finden", spiegelt sich im gesamten Werk des Brücke-Künstlers Karl Schmidt-Rottluff wider. Elektrisiert von der Begegnung mit Werken Vincent van Goghs, die in ihrer ungestümen Malweise die Gefühlszustände des Malers manifestieren, fand Schmidt-Rottluff früh zu einem eigenen Stil, der sich sowohl durch die Farbigkeit als auch durch eine Konzentration der Form auszeichnete.

Karl Schmidt-Rottluff. «Das Rauschen der Farben»
gibt unmittelbar und unverfälscht wieder was er sah und fühlte

Die in der Ausstellung vertretenen rund 70 hochkarätigen Landschafts- und Figurenbilder, Stillleben und Porträts sind farbgewaltige Zeugnisse seiner direkten und klaren Bildsprache. Es wird nicht nur die künstlerische, sondern auch die persönliche Entwicklung des introvertierten Einzelgängers des Brücke-Kreises vorgestellt. Die Schau verdeutlicht, wie Schmidt-Rottluff sein unverwechselbares künstlerisches Vokabular erarbeitete und dabei immer derselbe blieb - der "Magier der Farbe".
171104 KMR KSR Frauen am Meer 1Frauen am Meer, 1914 /Kunstmuseen Krefeld171104 KMR KSR Gelbe Palette 1Gelbe Palette, 1953 /Brücke-Museum Berlin171104 KSR Roter Giebel 1Roter Giebel, 1911 /Brücke-Museum Berlin
Die in Kooperation mit dem Brücke-Museum und weiteren Leihgebern wie beispielsweise den Kunstsammlungen Chemnitz und dem Belvedere in Österreich realisierte Ausstellung gibt einen Überblick über sämtliche Schaffensperioden des Künstlers – vom impulsiven Frühwerk der Brücke-Zeit über die beruhigte Ausdrucksweise der 1920er und 1930er Jahre bis zum Spätwerk der 1950er und 1960er Jahre mit seinen leuchtend monumentalen Kompositionen.

Karl Schmidt-Rottluff wird 1884 in Rottluff bei Chemnitz als Sohn eines Müllers geboren. Er beginnt 1905 ein Architekturstudium an der Technischen Universität in Dresden. An dieser Universität lernt er Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Fritz Bleyl kennen. Mit ihnen gründet der Künstler im selben Jahr die Künstlergemeinschaft "Die Brücke". Die erste gemeinsame Grafikmappe erscheint 1906. 1911 siedelt er nach Berlin über und wendet sich verstärkt formalen Problemen zu. Der Maler entwickelt eine zunehmend reduzierte, geometrische Formensprache. Ein Zyklus von religiösen Holzschnitten, in dem Schmidt-Rottluff die Schrecken des 1. Weltkrieges verarbeitet und der als sein grafisches Hauptwerk gilt, entsteht während seines Militärdienstes. Als "entarteter" Künstler herabgesetzt, erhielt er 1936 Ausstellungs- und 1941 Malverbot was zu einer "innere Emigration" führte. 1947 wurde er mit der Berufung als Professor an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin rehabilitiert. Zahlreiche Ehrungen, wie 1956 den Orden "Pour le Mérite, und Ausstellungen begleiteten die späten Lebensjahre. 1976 im Alter von 92 Jahren starb Karl Schmidt-Rottluff in Berlin.


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