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Etrusker - Antike Hochkultur im Schatten Roms

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sa 23. September 2017 bis So 04. Februar 2018 | Museum zu Allerheiligen Schaffhausen
Ausstellung aufgrund des regen Interesses um zwei Wochen bis zum 18. Februar 2018 verlängert!

Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr |

Erstmals seit 60 Jahren nimmt sich ein Schweizer Museum wieder der Geschichte der Etrusker in seiner ganzen Breite an, einem der innovativsten Völker der Antike, das vor den Römern die erste Hochkultur Italiens bildete. In einer umfassenden Sonderschau präsentiert das Museum zu Allerheiligen das faszinierende Volk in seiner ganzen Vielfalt. Über 250 Objekte lassen die Besucherinnen und Besucher in die Kultur und Lebenswelt der Etrusker eintauchen. Die Exponate aus der beeindruckenden museumseigenen Sammlung werden durch knapp 40 hochstehende Leihgaben aus dänischen, deutschen und Schweizer Sammlungen ergänzt.

Etrusker - Antike Hochkultur im Schatten Roms
Hochkarätige Preziosen, aber auch zahlreiche schlichte, bisher nie ausgestellte Alltagsobjekte – etwa verzierte Garnspulen aus Ton – lassen die Besucher in die Welt der Etrusker eintauchen

170923 MzASH Etrusker l 6 aschenurne genf mah kleinAschenurne, 3. Jh. v. Chr., Ton, © Collection des Musées d'art et d'histoire de la Ville de Genève, Foto: Bettina Jacot DescombeRom war eine noch unbedeutende Siedlung, als die Etrusker im 6. und 5. Jh. v. Chr. in der Blüte ihrer kulturellen Entfaltung standen. Dank üppigen Metallvorkommen, einer blühenden Landwirtschaft und florierendem wirtschaftlichem und kulturellem Austausch mit anderen Mittelmeerkulturen entwickelten sich die Etrusker zu einem der wichtigsten Völker der Antike. Ihr Stammland umfasste die heutigen Provinzen Toskana, Umbrien und nördliches Latium. Im Jahr 27 v. Chr. wird Etrurien offiziell in die römische Verwaltung eingegliedert und die Etrusker, Begründer der ersten Hochkultur Italiens, verschwinden im Dunkel der Geschichte.

Die Ausstellung entfaltet auf rund 750 m ² Ausstellungsfläche ein Panorama der etruskischen Kultur und Lebenswelt. Schmuck, Vasen, Skulpturen und kunstvoll gearbeitete Gebrauchsgegenstände erzählen von weitläufigen Handelsbeziehungen und einer ausgeprägten Festkultur, aber auch von Wahrsagekunst, Totenkult und Ahnenverehrung.

Aus Kopenhagen nach Schaffhausen reist ein Faksimile einer weltberühmten tarquinischen Grabmalerei. 170923 MzASH Etrusker l 10 kopenhagen nycarlsb tombavasidipinti wscher becchi kleinEnrico Wüscher-Becchi, Faksimile der Wandmalerei FotoOle Haupt Ny Carlsberg Glyptotek, KopenhagenEs entstand 1895 und stammt aus der Hand des vergessenen Schaffhauser Künstlers Enrico Wüscher-Becchi (1855 – 1932), der es innerhalb eines etruskologischen Grabmalerei-Projekts im Auftrag des dänischen Kunstsammlers Carl Jabosen anfertige. Es gehört heute zum Bestand der Ny Carlsberg Glyptotek Kopenhagen. Das Faksimile führt den Besucherinnen und Besuchern nicht nur eindrücklich die Dimensionen der etruskischen Grabmalereien vor Augen. Es ist gleichzeitig auch eine Reverenz an den Schaffhauser Maler, der mit dem Museum zu Allerheiligen auf besondere Weise verbunden ist: Er war es, der in den 1920er Jahren die Umgestaltung des damals baufälligen Klosters in ein Museum anregte.

170923 MzASH Etrusker l 8 mza 05 eb22145 kleinSanguisugafibel mit Glasbügel, Ende 8. – 6. Jh. v. Chr., Gold und GlasMit der Sammlung Ebnöther besitzt das Museum zu Allerheiligen Schaffhausen eine Antikensammlung von internationaler Bedeutung. Über 6000 Objekte aus zahlreichen antiken Kulturen hat der leidenschaftliche Sammler Dr. Marcel Ebnöther (1920 ̶ 2008) während gut zweier Jahrzehnte zusammengetragen. 1991 schenkte er seine Sammlung der Stadt Schaffhausen. Seither bildet sie ein Highlight unter den breit gefächerten Beständen des Museums zu Allerheiligen. 235 Objekte aus der Sammlung Ebnöther entstammen der etruskischen Kultur. Ebnöther selbst begegnete der etruskischen Kultur erstmals anlässlich der bedeutenden Ausstellung Leben und Kunst der Etrusker im Kunsthaus Zürich 1955. Diese Begegnung markierte den Beginn einer lebenslangen Faszination für eine Kultur, die bis heute einer breiten Öffentlichkeit nur wenig bekannt ist.


Begleitprogramm

Öffentliche Sonntagsführungen
jeden 1. und 3. Sonntag um 11:30 Uhr
Öffentliche Mittagsführungen
Di 26.9. / 28.11. / 30.01 / - 12:30 Uhr (.)
Museumshäppchen Kuratoren-Kurzführung mit Lunch
Do 12.10. & 11.01 - 12:30 Uhr

Vortragsreihe*
Eintritt: CHF 9.- (mit regulärem Ausstellungsticket CHF 5.-)
An diesen Veranstaltungstagen ist die Ausstellung bis 18 Uhr geöffnet
Cerveteri – etruskische Metropole
Do 5.10. - 18:30 Uhr | Dr. Ellen Thiermann, Universität Zürich


Frauenwelten im Etrurien des 4. – 1. Jh. v. Chr.
Fr 17.11. - 18:30 Uhr | Prof. Dr. Petra Amann, Universität Wien


Venedig der Antike – Zürcher Ausgrabungen in der etruskischen Handelsstadt Spina
Do 7.12. - 18:30 Uhr | Prof. Dr. Christoph Reusser, Universität Zürich

Exotisch, kostbar, fremd – zum Kulturaustausch zwischen Kelten und Etruskern
Do 18.01. - 18.30 Uhr | Prof. Dr. Martin Guggisberg, Universität Basel


Die Etrusker mit Kindern
Sa 11.11. & 06.01 - 15:00 – 16:30 Uhr | Interaktive Familienführung
Die schöne Etruskerin Larthi und ihr Leben vor 2300 Jahren

Enrico bei den Etruskern
Mitmach-Heft für Kinder ab 6 Jahren. Gratis an der Museumskasse.

Concerto antico in der St. Anna Kapelle, Schaffhausen 
Mi 01. November - 19:30 Uhr | mit Arianna Savall (Lyra, Sopran) und Conrad Steinmann (Aulos)

Literarischer Streifzug zu den Etruskern
CHF 9.- (mit regulärem Ausstellungsticket CHF 5.-)
An diesem Veranstaltungstag ist die Ausstellung bis 18 Uhr geöffnet
Do 25.01. - 18:30 Uhr | Mit Schauspielerin Anna Karger und Kurator Werner Rutishauser

Das gesamte Begleitprogramm auf www.allerheiligen.ch

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