«Endstation Sehnsucht» Drama um menschliche Leidenschaften und Lebenslügen

Veröffentlicht in Bühne | Literatur (Archiv)

Wiederaufnahme des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Drama von Tennessee Williams

Das 1947 in New York mit Marlon Brando in der Hauptrolle uraufgeführte Drame ist vor allem durch die Verfilmung von Elia Kazan einem breiten Publikum in Erinnerung geblieben. Die Inszenierung in St.Gallen spielt auf diese Wirkungsgeschichte an, indem sie Elemente aus den beiden Genres Film und Theater zusammenführt. Kameraleute auf der Bühne produzieren Filmsequenzen, welche in Echtzeit klassischen Theaterspielszenen gegenüber gestellt werden. Durch diese Interaktion zwischen filmischem Realismus und Theater wird das Kammerspielartige des Stückes immer wieder aufgebrochen und ausgeweitet.

«Endstation Sehnsucht» von Tennessee Williams
ein Klassiker des amerikanischen Dramas

Das psychologisch subtile und ungemein packende Gesellschaftsdrama gilt als das bekannteste Stück des amerikanischen Schriftstellers Tennessee Williams. Erzählt wird meisterhaft das Aufeinandertreffen zweier Welten und zweier Charakteren wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dem Untergang des alten Landbesitzenden Südstaaten-Adels steht der gleichzeitige wirtschaftliche Aufstieg der Nordstaaten, geprägt durch Industrialisierung und Einwanderung, gegenüber.
190607 ThSG Endstation drama2019090 0258Bild Theater St.Gallen / Iko Freese
Blanche DuBois kommt – mittellos, neurotisch, traumatisiert – nach New Orleans zu ihrer Schwester Stella und deren proletarischem Mann Stanley. Das herrschaftliche Gut der einst wohlhabenden Baumwollpflanzerfamilie ist verloren, Blanche hat keine Bleibe mehr und muss sich mit den beiden wenige Quadratmeter teilen. Der Konflikt zwischen Blanche DuBois, Stella und Stanley Kowalski ist der Konflikt zwischen Illusion und Wirklichkeit, zwischen weiblicher Poesie und männlicher Härte, zwischen Sehnsucht und Trieb. Blanches Traumwelt kollidiert mit Stanleys brutalem Realismus und wird zum Albtraum mit katastrophalem Ausgang.

Vorstellungen «Endstation Sehnsucht» Wiederaufnahme im Theater St.Gallen
Inszenierung: Jonas Knecht | Bühne: Michael Köpke | Kostüm: Friederike Meisel | Video: Clemens Walter | Licht: Andreas Volk | Dramaturgie: Armin Breidenbach | Live-Musik: Andi Peter | Live-Video: Kristian Breitenbach, Zeno Georgiou

Änderungen vorbehalten - beachten Sie den Theaterspielplan
November Wiederaufnahme
Di 19. - 19.30 Uhr
So 24. - 14.00 Uhr
So 24. - 19.00 Uhr
   
Dezember 2019 Do 12. - 19.30 Uhr Mi 18. - 19.30 Uhr  Mo 30. - 19.30 Uhr   
Januar 2020 Do 16. - 19.30 Uhr So 19. - 17.00 Uhr    
Februar 2020 letzte Vorstellung
So 02. - 19.00 Uhr
     

190607 ThSG Endstation drama2019090 0082Bild Theater St.Gallen / Iko FreeseTennessee Williams, eigentlich Thomas Lanier Williams III, geboren 1911 in Columbus, Mississippi; gestorben 1983 in New York City, erhielt den Spitznamen «Tennessee» von Collegefreunden an der University of Missouri, weil er den im Bundesstaat Tennessee verbreiteten Akzent sprach. 1944 führte das in Hollywood zunächst abgelehnte Script für «Die Glasmenagerie» in Chicago zu Williams’ erstem Bühnenerfolg. Kritiker definierten den Stil seiner Schauspiele als «Southern Gothic», 1948 und 1955 wurde Williams für seine Stücke «Endstation Sehnsucht» und «Die Katze auf dem heissen Blechdach» mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter www.theatersg.ch
 



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