«Endstation Sehnsucht» ein Klassiker des amerikanischen Dramas

Veröffentlicht in Bühne | Literatur (Archiv)

Mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Drama von Tennessee Williams

Das 1947 in New York mit Marlon Brando in der Hauptrolle uraufgeführte, und später auch von Elia Kazan mit Ihm verfilmte, Drama gilt als das bekannteste Stück des amerikanischen Schriftstellers Tennessee Williams. Erzählt wird meisterhaft das Aufeinandertreffen zweier Welten und zweier Charakteren wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dem Untergang des alten Landbesitzenden Südstaaten-Adels steht der gleichzeitige wirtschaftliche Aufstieg der Nordstaaten, geprägt durch Industrialisierung und Einwanderung, gegenüber.

«Endstation Sehnsucht» von Tennessee Williams
Drama um menschliche Leidenschaften und Lebenslügen

Blanche DuBois kommt – mittellos, neurotisch, traumatisiert – nach New Orleans zu ihrer Schwester Stella und deren proletarischem Mann Stanley. Das herrschaftliche Gut der einst wohlhabenden Baumwollpflanzerfamilie ist verloren, Blanche hat keine Bleibe mehr und muss sich mit den beiden wenige Quadratmeter teilen. Der Konflikt zwischen Blanche DuBois, Stella und Stanley Kowalski ist der Konflikt zwischen Illusion und Wirklichkeit, zwischen weiblicher Poesie und männlicher Härte, zwischen Sehnsucht und Trieb. Blanches Traumwelt kollidiert mit Stanleys brutalem Realismus und wird zum Albtraum mit katastrophalem Ausgang.
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In der Inszenierung von Jonas Knecht werden Elemente aus Theater und Film zusammengeführt. Kameraleute auf der Bühne produzieren Filmsequenzen, welche klassischen Theaterspielszenen gegenüber gestellt werden. Dadurch entsteht eine Interaktion zwischen filmischem Realismus und Theater, die es ermöglicht, das Kammerspielartige des Stücks immer wieder aufzubrechen und auszuweiten. Verantwortlich für das Videodesign ist Clemens Walter, dessen spektakuläre Inszenierung von George Brants Am Boden im Herbst 2016 in der Lokremise zu sehen war. Die Bühne, einen realistischen Trailerpark-Trailer, entwarf Michael Köpke, die Kostüme Friederike Meisel. Es spielt das Schauspielensemble des Theaters St.Gallen.

Vorstellungen «Endstation Sehnsucht» im Theater St.Gallen
Änderungen vorbehalten - beachten Sie den Theaterspielplan
Juni Premiere
Fr 07. - 19.30 Uhr
Mi 12. - 19.30 Uhr Fr 14. - 19.30 Uhr  
November Wiederaufnahme
Di 19. - 19.30 Uhr
     

Inszenierung: Jonas Knecht | Bühne: Michael Köpke | Kostüm: Friederike Meisel | Video: Clemens Walter | Licht: Andreas Volk | Dramaturgie: Armin Breidenbach | Live-Musik: Andi Peter | Live-Video: Kristian Breitenbach, Zeno Georgiou
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Tennessee Williams, eigentlich Thomas Lanier Williams III, geboren 1911 in Columbus, Mississippi; gestorben 1983 in New York City, erhielt den Spitznamen «Tennessee» von Collegefreunden an der University of Missouri, weil er den im Bundesstaat Tennessee verbreiteten Akzent sprach. 1944 führte das in Hollywood zunächst abgelehnte Script für «Die Glasmenagerie» in Chicago zu Williams’ erstem Bühnenerfolg. Kritiker definierten den Stil seiner Schauspiele als «Southern Gothic», 1948 und 1955 wurde Williams für seine Stücke «Endstation Sehnsucht» und «Die Katze auf dem heissen Blechdach» mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter www.theatersg.ch
 



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