«Der unsterbliche Kaschtschei» und «Die Nachtigall»

Veröffentlicht in Bühne | Literatur (Archiv)

Kurzopern von Nikolai Rimski-Korsakow und Igor Strawinsky kombiniert zu einem märchenhaften russischen Doppelabend

Märchenopern, die sich nationale Märchen oder auch Kunstmärchen zur Vorlage nahmen, entstanden in grosser Zahl vermehrt zum Ende des 19. Jahrhunderts, als eine Hinwendung zu einem nationalen und volkstümlichen Klang oder Stil für viele Komponisten ein Thema war. Nikolai Rimski-Korsakows, der ein grosser Liebhaber von russischen Mythen und Märchen war, hatte das Ziel einen explizit russischen Stil zu kreieren. Für Igor Strawinsky war die Begegnung mit Rimski-Korsakow entscheidend für seine Karriere.

«Der unsterbliche Kaschtschei» von Nikolai Rimski-Korsakow
«Die Nachtigall» von Igor Strawinsky 
Werke des Lehrers und seines Schülers

Von 1905 bis zu seinem Tod im Jahr 1908 gab Nikolai Rimski-Korsakow dem fast vierzig Jahre jüngeren Igor Strawinsky zweimal in der Woche Kompositionsunterricht. Mit «Die Nachtigall» (uraufgeführt 1914 in Paris) führte Strawinsky denn auch die Tradition seines Lehrers fort, einen Märchenstoff zu einer Oper zu verarbeiten. Nach der Vorlage von Hans Christian Andersen erzählt er vom Kaiser von China, der vom Gesang der Nachtigall betört ist. Als eine künstlich konstruierte Nachtigall jedoch seine Aufmerksamkeit bannt, fliegt die echte davon. Doch nur sie kann den Kaiser vor dem Tod retten.
190202 drama2019025 0220Foto Theater St.Gallen/ Iko Freese
Rimski-Korsakows selten gespielte Oper «Der unsterbliche Kaschtschei» 1902 in Moskau uraufgeführt und in der Schweiz noch nie auf einer Bühne, erzählt das russische Märchen des Bösewichts Kaschtschei, der seine Seele in die Tränen seiner Tochter gebannt hat, um dem Tod zu entgehen. Beide Kurzopern eint das Moment der echten Rührung: Durch sie nehmen der Prinz und die Prinzessin dem bösen Kaschtschei seine Macht, und so gelingt es der Nachtigall, den Tod zu besiegen.

Vorstellungen «Der unsterbliche Kaschtschei» und «Die Nachtigall» im Theater St.Gallen
Beide Werke in russischer Sprache mit deutschen Untertiteln | Änderungen vorbehalten - beachten Sie den Theaterspielplan
Februar Premiere
Sa 02. - 19.30 Uhr
Sa 09. - 19.30 Uhr Fr 15. - 19.30 Uhr So 17. - 14.30 Uhr
März Mi 06. - 19.30 Uhr So 10. - 14.30 Uhr Fr 15. - 19.30 Uhr  
April letzte Vorstellung
Di 02. - 19.30 Uhr
     

Regisseur Dirk Schmeding inszeniert «Der unsterbliche Kaschtschei» als wildes Weltraummärchen. In den unendlichen Weiten des Alls lässt er die Figuren der russischen Märchenwelt auferstehen und spielt mit den Klischees vom Bösewicht, vom heldenhaften Prinzen und der schönen Prinzessin. Strawinskys «Die Nachtigall» holt er dagegen ins Asien unserer Gegenwart. Fragen nach sozialer Ungleichheit und dem Spannungsfeld zwischen Natur und Künstlichkeit bilden den Kern dieser Lesart. So sind an einem Abend zwei sehr unterschiedliche Inszenierungen zu erleben.
190202 ThSG drama2019025 0278Foto Theater St.Gallen/ Iko Freese
Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas | Inszenierung: Dirk Schmeding | Bühne: Martina Segna | Kostüm: Frank Lichtenberg | Video: Johannes Kulz | Licht: Reinhard Traub | Choreinstudierung: Michael Vogel | Dramaturgie: Caroline Damaschke | Chor des Theaters St.Gallen | Statisterie des Theaters St.Gallen | Sinfonieorchester St.Gallen


Weitere Informationen unter www.theatersg.ch


Sie sind nicht angemeldet. Bitte melden Sie sich an um Kommentare schreiben zu können.

Diese Seite verwendet Cookies

Wenn Sie fortfahren, ohne Ihre Einstellungen zu ändern, gehen wir davon aus, dass Sie alle Cookies auf dieser Website empfangen möchten. Mehr

fortfahren