Ausstellung DIREKT! Inklusive Aspekte in der Sammlung des vorarlberg museums

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Bunt, kreativ und voller Schaffensdrang – so kann man die Werke charakterisieren, die Aussenseiter und Künstler mit Unterstützungsbedarf in den letzten Jahren geschaffen haben. Das vorarlberg museum sammelt seit 2015 gezielt diese "Outsider-Art". Über 70 Kunstwerke sind mittlerweile angekauft oder durch Schenkungen in die Sammlung eingegangen. Sie vermitteln einen Eindruck von der kreativen Wucht und Ausdrucksstärke der bislang marginalisierten Kunstschaffenden.

Der Impulsgeber für diese neue Sammlung war Harald Gfader. Der Vorarlberger Maler arbeitet schon lange mit den "Art brut"-Künstler zusammen. In der von ihm geführten Galerie milk_Ressort in Göfis stehen diese Arbeiten gleichberechtigt neben den Werken akademischer Künstler. Das ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Neben Oberösterreich ist Vorarlberg das einzige österreichische Bundesland, das gezielt nicht-akademische Kunst sammelt. Das Ziel der strategischen Sammlungserweiterung ist es, die Vielfalt unserer Gesellschaft abzubilden.
0118 VB Museum Direkt Z 5342Wolfgeorg: Ägyptische Tempelkönigin, 2014, Filzstift über Bleistift/Papier, Foto: Markus Tretter 
Meist im Grossformat schaffen die Künstler Werke, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Reine Lust und Freude an der Gestaltung zeichnet diese Kunstwerke aus. So unterschiedlich die einzelnen Zugänge auch sein mögen: Sie alle eint ein unbändiger kreativer Impuls. Es ist Kunst um der Kunst willen, fernab eines akademischen Diskurses und ohne Rücksicht auf den Kunstmarkt.

Ausstellung DIREKT! Inklusive Aspekte in der Sammlung des vorarlberg museums
21. Januar – 11. Juni 2023 im Atrium, Eintritt frei

0118 VB Museum Direkt Gem 2877 mt 2022Unbekannter Künstler, Aktion Strafvollzug Foto: Markus Tretter 


Die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen:
Engelbert Bertel, Uwe Filzmoser, Annette Fritsch, Elfriede Höller, Savaş Kilinç, Lukas Moll, Christian Nachbaur, Helga Nagel, Daniel Nesensohn, Robert Nussbaumer, Stefan Riedmann, Michael Sahler, Ludwig Wagner, Irmgard Welte, WolfGeorg, Leon Wust und anonyme Künstler (Aktion Strafvollzug).

Führungen und Gespräche in der Ausstellung
Do, 23. Februar, 18.00 Uhr
Der Künstler Harald Gfader als Impulsgeber für die Sammlung im Gespräch mit Kuratorin Kathrin Dünser

Do, 30. März, 18.00 Uhr
Erika Lutz im Gespräch mit Kuratorin Kathrin Dünser über die Möglichkeiten der "Enthinderung" durch kreative Angebote in ihrer Ateliergemeinschaft ARTquer

Do, 27. April, 18.00 Uhr
Die Künstlerin Christine Lingg (ARTelier Vorderland) im Gespräch mit Kuratorin Kathrin Dünser

Do, 1. Juni, 18.00 Uhr
Die Kunsttherapeutin und Betreuerin Doris Fässler (Mobiles ARTelier Bezau und ARTelier Lustenau) im Gespräch mit Kuratorin Kathrin DünserVeranstaltungen

Di, 24 März, 19.00 Uhr
Künstlerische Potenziale – Inklusion im Museum Vier Kunsthistorikerinnen im Gespräch
Wie hat sich der Umgang mit Art brut in den letzten Jahren verändert? Was bedeutet es für ein Museum, wenn nicht-akademische Kunst Einzug in die Ausstellungen und Sammlungen hält? Diese und viele andere Fragen diskutieren Stefania Pitscheider Soraperra (Direktorin Frauenmuseum Hittisau) mit Monika Jagfeld (Direktorin Museum im Lagerhaus/St. Gallen), Christiane Meyer-Stoll (Chefkuratorin Kunstmuseum Liechtenstein und Kathrin Dünser (Kuratorin vorarlberg museum).

Mi, 17. Mai, 19.00 Uhr
Vortrag Florian Reese: Über Chancen, Erfolge und Stolpersteine - ein Bericht über das Projekt Atelier 10
Um am Kulturbetrieb teilzuhaben, müssen sich Künstlermit ihrer Arbeit bewerben, damit sie von einem grösseren Publikum wahrgenommen werden. Vielen Kunstschaffenden mit Assistenzbedarf fehlen für diese Prozesse die strukturellen Voraussetzungen. Genau hier schliesst das Atelier 10 als Kooperationspartner eine Lücke. Florian Reese leitet seit elf Jahren die Ausstellungs- und Arbeitsplattform für zeitgenössische Kunst und wird über Erfolge und Schwierigkeiten berichten.

0118 VB Museum Direkt Z 4901 mt 2019Nesensohn Daniel, o. T., Zeichnung Grafit und Ölkreide auf Papier, Foto: Markus Tretter 






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