Wunderwelt Pya Hug - ein Gesamtkunstwerk

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

"Die spinnt die Pya!", sagte Pya Hug immer wieder liebenswürdig über sich selbst.

In ihrem Haus in Goldach, in dem sie 1962 bis 2014 lebte, hatte sich Pya Hug ihre eigene Wunderwelt erschaffen. Eine kleine Küche diente ihr in ihrem rastlosen Schaffen als Atelier. Ihr Haus in Goldach SG, , war zunehmend überfüllt mit ihren selbst gestalteten fantastischen Objekten, Bildern, Collagen, Wandteppichen und den vielen Kästen, die wie eine Bühne oder ein Guckkasten prächtig gestaltete Szenen zeigen. Wachsarbeiten aller Art in Bildern, Reliefs oder als freistehende, nahezu lebensgrosse Figuren gehören zu ihren besonderen Spezialitäten.

Wunderwelt Pya Hug
ländliches Brauchtum und kirchliche Traditionen leben in ihren Werken weiter

Pya Hug liebte ausladende Szenen und damit vorzugsweise das Weihnachtsfest, das sie wohl am häufigsten darstellte. Hier konnte sie fabulieren und ihrer gestalterischen Fantasie freien Lauf lassen. Wundervolle Details sind zu entdecken, unzählige kleine Geschichten sind um die Geburt Christi arrangiert und steigern die Feierlichkeit dieses Geschehens. Frei kombinierte Pya Hug allerlei verschiedene Materialien, die sie miteinander verklebte, vernähte oder mit Nadeln fixierte. Sogar Objekte wie Messingvasen und -kännchen baute sie ein, um einer orientalischen Weihnacht ihren exotischen Charakter zu verleihen. So lässt sie sich auch nicht auf eine künstlerische Technik festlegen. Neben heiligen finden sich weltliche Themen: das ländliche Leben und Familienfeiern. Besonders höfische Szenen haben Pya Hug fasziniert. Auch hier herrschen Glanz und Pracht. Elegant gekleidete, edle Damen, dekorierte Soldaten, prachtvolle Schlösser erzählen von einem märchenhaften Leben der Vornehmheit und Schönheit.
181127 MLSG Pya Hug OhneTitel1 undatiert C Museum im LagerhausFotos Museum im Lagerhaus
Bereits 2010 sah es das Museum im Lagerhaus an der Zeit, das Wirken von Pya Hug als Lebenswerk vorzustellen. Damals veranstaltete das Museum im Lagerhaus eine dreiteilige Ausstellung zum Lebenswerk Pya Hug an verschiedenen Orten in der Stadt St. Gallen: im Rathaus, in der Geriatrischen Klinik und im Juweliergeschäft Frischknecht. Dieses Projekt "Outsider Art inside der Stadt" ging in den öffentlichen Raum, um breit auf das Werk aufmerksam zu machen, das sich sonst öffentlichen Blicken entzog.

Wunderwelt Pya Hug
Di 27. November 2018 bis So 24. Februar 2019 | Museum im Lagerhaus St.Gallen
Öffnungszeiten: Di bis Fr 14-18 Uhr | Sa/So/Feiertage 12-17 Uhr | geschlossen 24./25./31.12.2018 und 1.1.2019





Pya Hug wurde am 27. Juli 1922 als Tochter eines Schreiners und Zimmermanns, der auch ein leidenschaftlicher Jäger war, in Domat/Ems GR geboren und verstarb kurz vor ihrem 95. Geburtstag am 28. Mai 2017 in St. Gallen. Ihre Arbeit zu erhalten war ein Wunsch des Museum im Lagerhaus und Pya Hug hat ihren künstlerischen Nachlass dem Museum vermacht. Die Ausstellung würdigt die Künstlerin mit einer erlesenen Präsentation des Nachlasses, der inzwischen in die Museumssammlung aufgenommen ist. Zusätzlich ermöglicht sie LiebhaberInnen ihrer Arbeiten einen Werkankauf. Dessen Erlös kommt dem Museum zur Aufarbeitung und Sicherung des Werkes zugute. Denn die Übernahme eines künstlerischen Nachlasses bedeutet auch eine besondere Verantwortung für ein Museum, die personelle wie finanzielle Ressourcen beansprucht.

181127 MLSG Pya Hug Eingang zum Himmel 1989 C Museum im LagerhausFotos Museum im Lagerhaus

Programm
Montag, 26. November 2018, 18.30 Uhr - Vernissage
Begrüssung: Monika Jagfeld, Museumsleiterin
Einführung: Dorothee Haarer, Sammlungskuratorin, und Ralph Hug, Journalist

Sonntag 02. Dezember 2018, 11 Uhr - Ausstellungsführungen

Dienstag 11. Dezember 2018, 18 Uhr - Ausstellungsführungen

Dienstag 08. Januat 2019, 18 Uhr - Ausstellungsführungen

Mittwoch, 16. Januar 2019, 14.30 –16.30 Uhr - Atelier Kinder-Kunst
mit Kulturvermittlerin Rahel Flückiger

Sonntag, 27. Januar 2019, 15 Uhr - KKK – Kunst Kaffee Kuchen: „Kunst für alle Ewigkeit?“
Welche Bedürfnisse bestehen beim Erhalt von Kunst? Was wünschen KünstlerInnen, deren Familien, was ein Museum?
Es diskutieren Vera Marke (Künstlerin), Erik Hug (Sohn von Pya Hug), Matthias Oberli (Projektleiter der Schweizerischen Beratungsstelle für Künstlernachlässe SIK-ISEA).

Dienstag 12. Ferbruar 2019, 18 Uhr - Ausstellungsführungen

Sonntag 24. Februar 2018, 11 Uhr - Ausstellungsführungen


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