«Zwischen Sehnsucht und Schande. Die Geschichte der Anna Maria Boxler»
Dienstag, 11. Juni um 20:00 Uhr | Gottlieben TG, Bodmanhaus Lisbeth Herger und Heinz Loosli mit ihrem erschütternden und hochspannenden, schön geschriebenen Buch über Anna Maria Boxler (1884-1965), die ihr Leben lang von Behörden verfolgt worden ist – auch von Thurgauer Behörden– und der man sieben von neun Kindern wegnahm. Vom industriellen Elend in der Ostschweiz im letzten Jahrhundert und von einer Frau, deren schlimmstes Vergehen die eigene, unverschuldete Armut war.
Literatur am Dienstag
Lisbeth Herger, Heinz Looser
stellen ihr Buch vor und diskutieren mit dem Publikum. Moderiert wird der Abend von Stefan Keller.
Anna Maria Boxler war die Grossmutter des Historikers Heinz Looser. Ihre Existenz ist in seiner Familie jedoch lange verschwiegen worden. Zusammen mit seiner Frau, der Historikerin und Journalistin Lisbeth Herger, ist er ihrer Geschichte nun nachgegangen. Looser hat in mehr als zwanzig Archiven recherchiert, seine Frau hat aus den Quellen einen hochspannenden, erschütternden Text geschrieben.
Anna Maria Boxler ist 1965 in Arbon gestorben, achtzigjährig und nach einem Leben voller Elend und Verfolgung. Sie war Textilarbeiterin, ihre beiden Ehemänner waren Trinker – als sie sich zu helfen versuchte, wurde sie wegen Abtreibung verurteilt, wegen Unzucht eingesperrt und mit fünfunddreissig Jahren zum ersten Mal administrativ «versorgt». Ihre Kinder wurden ihr weggenommen, in Heime gesteckt und als billige Arbeitskräfte verdingt. Anna Maria Boxler galt bei den Behörden als Diebin, als Dirne und als minderwertige Person: auch im Kanton Thurgau hat man sie entsprechend schlecht behandelt.
Eintritt: 8 Franken Reservationen: Bodmanhaus - Am Dorfplatz 1 - 8274 Gottlieben
Tel. +41 (71) 669 34 80 sekretariat@bodmanhaus.ch www.bodmanhaus.ch
Sie sind nicht angemeldet. Bitte melden Sie sich an um Kommentare schreiben zu können.
