Schlossmediale Werdenberg 2017 «Idyllen zwischen Sehnsucht und Zerbrechlichkeit»

Fr 02. bis So 11. Juni 2017 im Schloss Werdenberg

Das im Jahre 2012 gegründete internationales Festival für Alte Musik, Neue Musik und audiovisuelle Kunst findet seither jedes Jahr über Pfingsten für zehn Tage mit Konzerten, Performances, Klanginstallationen, Workshops und einer grossen Sonderausstellung zum jeweiligen Jahresthema im Schloss Werdenberg statt. Die 6. Schlossmediale untersucht Brüche Sehnsüchte, aber auch die Idee und Greifbarkeit von Idylle,
ihren Schein und unseren Anspruch auf sie, aber auch ihre Zerbrechlichkeit und ihre Zerstörung. Heimat und Heimatlosigkeit stehen musikalisch im Mittelpunkt, die Musik von fahrenden Völkern, Heimatlosen und Heimatsuchenden.

6. Schlossmediale Werdenberg
ein zeitgenössisches künstlerisches Programm und ein einmaliges Kulturerlebnis

Schloss und Städtchen, zwischen kleinem See und hohen Bergen gelegen, sind zweifellos eine Idylle. Mit Musik, bildnerischer Kunst und Skulpturen wird auf die Schönheit dieser Idylle geschaut wo das Alte in den Dialog mit dem Neuem tritt. Alt und Neu beleben sich so gegenseitig und werden, je nach dem Auge des Betrachters, wiederum zur Idylle.

Bruno WalpothAls Künstler im Fokus ist in diesem Jahr der Südtiroler Bruno Walpoth zu Gast in Werdenberg: Er stammt aus der Tradition der Holzschnitzkunst des Grödnertal, und haucht seinen Skulpturen die Melancholie des Daseins ein: Sie sind wie lebendig. Der Schweizer Komponist und Schlagzeuger Michael Wertmüller, Komponist im Fokus 2017, spielt, hadert und bricht mit den Traditionen der Komposition, zart und klangvoll, aber auch expressiv und zerstörerisch.

Im Schloss zu erleben sind aber auch der weltberühmte Cellist Alban Gerhardt, das international gefragte Mandelring Quartett, das Barockensemble L’Arpeggiata, die Klezmeyers © Anne DobisBerliner Klezmerband Klezmeyers sowie Maria Farantouri, Legende des griechischen Gesangs und des politischen Widerstands. Ausserdem gibt es ein einmaliges Konzert auf dem 2262 Meter hohen Chäserrugg, wo in dem neuen Gebäude von Herzog & de Meuron inmitten schroffer Felsen Künstler aus vier Himmelsrichtungen der Musik aufeinandertreffen.

Die Ausstellung, die während der Schlossmediale das Schloss Werdenberg besiedeln und verwandeln wird, ist geprägt von den Arbeiten der drei Stipendiaten Albrecht Fersch, Sarah Hillebrecht und Wiebke Maria Wachmann, die die Idylle sezieren, zerkleinern und dekonstruieren werden. Der Fotograf Peter Fuchs kennt das Rheintal wie seine Westentasche, und er gehört zu denen, die sich nicht unbedingt mit Mandelring Quartett © Uwe Arensdem Rücken nach Buchs wenden, um das schöne Städtli zu fotografieren, sondern sich sehr bewusst umdrehen. Der Grafiker und Künstler Adrian Scherrer betrachtet in seinen Arbeiten die Berggipfel aus der Vogelperspektive des Paragliders, und die beiden Filmemacher Marieken Verheyen und Martin Hansen zeigen, in welchem Mass wir die Welt fast ausnahmslos als Projektionsfläche für unsere eigenen Wünsche und Ängste nutzen, und wie stark das Bild, das wir uns von der Idylle machen, von unserem kulturellen Kontext geprägt ist.

Auch die Kindermediale reist in diesem Jahr ins Land der Sehnsüchte - Nach Panama! Dort duftet es nach Bananen, und überhaupt könnte es dort viel schöner sein als Zuhause! Der Bär und der kleine Tiger aus Janoschs berühmtestem Kinderbuch "OH wie schön ist Panama", das sind im Schloss Werdenberg zwei Brüder aus Südtirol.

Abgerundet und ergänzt wird das Programm der Schlossmediale Werdenberg mit This Isler und einer packenden Führung, einem fulminanten Abschlusskonzert, der drei hervorragenden jungen Musikerinnen des INEZ PROJECT, im Schlosshof und zwei reizvollen Workshops. Neben dem sehr gefragten Yoga im Dachstock des Schlosses, gibt es dieses Jahr die seltene Gelegenheit, mit Bruno Walpoth einem Künstler im Fokus und der Stipendiatin und Bildhauerin Sarah Hillebrecht drei Tage lang zu arbeiten und von ihnen zu lernen.
Jahresthema Idylle Foto © Mirella_Weingarten
Das komplette Programm und viele weitere Informationen unter http://www.schlossmediale.ch/schlossmediale/programm-schlossmediale00/