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Ansichten XXVIII «Nur Glas?»

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

So 21. Mai bis So 23. Juli 2017 | QuadrART Dornbirn
Öffnungszeiten: Do / Fr / Sa 17-19 Uhr und nach Vereinbarung

Das QuadrArt Dornbirn eröffnet eine für Vorarlberg etwas besondere Ausstellung mit internationalen Glaskünstlern. Glaskunst hat hierzulande kaum bis keine Tradition, taucht eventuell bei Messe- oder Kunsthandwerks Veranstaltungen (z.B. Art Design, Gustav) auf, jedoch meist in Form von Gebrauchsglas. Nun aber geht es um die Zusammenführung und Gegenüberstellung unterschiedlicher künstlerischer Zugänge zum Material Glas, frei vom Designanspruch..

«Nur Glas?» Kuratorin Uta Belina Waeger, die Hausherrin, Künstlerin und Kunstvermittlerin
Beteiligten Künstler:
Alois Hechl & Alex Samyi | Karl Heinz Gauer | Julius Weiland | Till Augustin | Nadja Recknagel | Jeroen Heerwegh
170521 QuadrArt Heerwegh Hechl SamyAusstellungsansicht Heerwegh, Hechl / Samy Foto QuadrART Dornbirn170521 QuadrArt Gauer Recknagel WeilandAusstellungsansicht Gauer-Recknagel-Weiland Foto QuadrART Dornbirn
Das Duo Hechl (*1961) / Samyi (*1958) aus Kärnten befasst sich seit über zehn Jahren mit den Themen Umwelt und Gesellschaft, wobei das Material Glas in direkten Bezug zur Zerbrechlichkeit gegenwärtiger Weltkonzepte gestellt wird. Sie nennen ihre Arbeiten "Fragile Environments" und zeigen in Dornbirn mehrere Installationen aus mundgeblasenen Kugeln, Endlosröhren, hängend, liegend, rollend,..., gefüllt (mit Öl, Honig, Erde, Samen) oder auch nicht,..., draussen und drinnen...
Julius Weiland (*1971) aus Berlin verwertet bewusst Industrieglasröhren und -stäbe. Er arrangiert diese zu interessanten Clustern von transparent bis farbig. Ist der Brennprozess in Gang und sind die Röhrenkonstruktionen im Ofen, dann übernehmen Glück und Erfahrung das Ruder. Bei 700 Grad biegen sich die Oberflächen und die Moleküle beginnen sich zu verbinden. Die Belastbarkeit und die Grenzen der Formbarkeit des Materials werden spielerisch ausgelotet. Übrig bleiben zarte Gebilde von unwiderstehlichem Reiz.
Till Augustin (*1951) der deutsche Bildhauer aus Nürnberg, der auch in Holz, Stahl, Porzellan werkt, stellt hier in einer Gesamtrauminstallation „Glas Hass“ das Ergebnis einer Kunstaktion aus, bei der er eine - vorher mit Hammer und Meissel bearbeitete - Industrieglassäule von mehreren Metern Länge zerstört. Die innewohnende Härte und gleichzeitige Brüchigkeit des Glases wird förmlich „körperlich“ nachempfunden.
Nadja Recknagel (*1978) aus Bad Homburg macht das pure Gegenteil. Aus dem an sich harten Material bildet sie weiche, organische, fliessende Formen aus Glasdrähten, die sie quasi ineinander verschlingt, verkettet, verknotet. So sind Zerbrechlichkeit und Festigkeit, Fliessen und Erstarren, Leichtigkeit und Kraft, Prinzip weiblich und männlich vereint. Sie präsentiert Arbeiten aus der Reihe „Searching for Lightness“.
Jeroen Heerwegh (*1992) aus Gent stellt seine dickwandigen Glaskörper voe die wie natürlich bzw. organisch zu fliessen scheinen, daher eine bemerkenswerte Ruhe ausstrahlen. Bei näherer Betrachtung werden mehrere Ebenen, z.B. Schichten, Schnitte, Kanten, Farben, Oberflächenvarianten, sichtbar. Das Glasblasen als archaischer Akt bleibt stets präsent. Dazu kombiniert er gerne andere Utensilien wie Holz in Form von Instrumenten, Möbeln, Latten oder Textilien in Gestalt von Seilen etc. Neue Assoziationen tun sich auf...
170521 QuadrArt till augustin1Till Augustin Foto QuadrART Dornbirn170521 QuadrArt till augustin2

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