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«Die weibliche Seite Gottes»

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

So 30. April bis So 08. Oktober 2017 | Jüdischen Museums Hohenems
Öffnungszeiten Museum und Café: Di bis So 10–17 Uhr und an Feiertagen

Das Jüdische Museum Hohenems stellt eine herausfordernde Frage an die monotheistischen Religionen: Kann der nach jüdischer, christlicher und muslimischer Tradition „einzige Gott“ auch anders als männlich begriffen werden? Die Ausstellung wirft einen kritischen Blick zurück auf die Quellen aus der sich die Idee des „einen Gottes“ speiste, und auf traditionelle Bilder des Weiblichen in der religiösen Tradition. Sie entdeckt verborgene und verdrängte Überlieferungen alternativer Vorstellungen des Göttlichen.

«Die weibliche Seite Gottes»
Im biblischen Buch Genesis 1,27 heisst es: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“
Kuratorinnen: Felicitas Heimann-Jelinek und Michaela Feurstein-Prasser (xhibit, Wien)

Im Alten Orient wurden weibliche Gottheiten meist nur in enger Verbindung zu ihren männlichen Partnern wahrgenommen. Das spiegelt sich auch in der Herausbildung des Jahwismus wider. Obwohl das Bilderverbot auch die Frage nach einer konkreten Geschlechterzuschreibung ausschloss, wurde das Verständnis von Gott, „dem Herrn“, in den monotheistischen Weltreligionen eindeutig männlich definiert. Die Möglichkeit einer – mal mehr mal weniger – sexuell weiblich definierten Dimension Gottes blitzt in der hebräischen Bibel, in ausserkanonischen Schriften und in der rabbinischen Literatur auf. Explizit lebt sie vor allem in der jüdischen Mystik fort – um im 20. Jahrhundert folgenreich wiederentdeckt zu werden - nicht zuletzt in der Praxis jüdischer, christlicher und muslimischer Frauen und in den Arbeiten von Künstlerinnen, die den Rahmen überkommener Bilder von Geschlecht und Heiligkeit sprengen.
Die Ausstellung hinterfragt Vorstellungen von Weiblichem als negativer Antithese zu Männlichem und stellt jüdische und andere Frauen in den Blick, die ihre eigenen Dimensionen des Göttlichen suchten und suchen.
170430 Hohenems 137 Tora Wimpel Fragment Foto DietmarWalserTora-Wimpel, Fragment Ichenhausen, 1693170430 Hohenems 101 Aschera FigurAschera-Figur Judäa, Eisenzeit, 750–620 v. u. Z. Sammlung Dr. David und Jemima Jeselsohn, Zürich170430 Hohenems 181 Ilan Aroch Ausschnitt Gross Family CollectionIlan Aroch Erez Israel(?), um 1875, Gross Family Collection, Tel Aviv,170430 Hohenems 113 Jacqueline Nicholls Maternal TorahJacqueline Nicholls, Maternal Torah London, 2000, Ben Uri Collection, London
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Frankfurt und dem Museum of the Bible, Washington DC

Ausstellungseröffnung Sonntag, 30. April 2017, 11 Uhr
Begrüssung: Jutta Berger – Förderverein Jüdisches Museum Hohenems
Eröffnungsrede: Rabbiner Bea Wyler, Wettingen
Einführung: Felicitas Heimann-Jelinek – Kuratorin, Wien | Michaela Feurstein-Prasser – Kuratorin, Wien

Öffentliche Führungen
am 7. Mai | 4. Juni | 16. Juli | 6. Aug | 3. Sep | 1. Okt 2017 jeweils von 11.30 bis 12.30 Uhr

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