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Arp | Gehr | Matisse – erstaunliche Parallelen

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sa 11. März bis So 27. August 2017 | Kunstmuseum St.Gallen
Öffnungszeiten Di-So 10-17 Uhr, Mi -20 Uhr

Die Ausstellung Arp Gehr Matisse stellt das Schaffen von Ferdinand Gehr (1896–1996), ein aussergewöhnlicher Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts, erstmals in den Zusammenhang der internationalen Avantgarde. Mit Hans Arp (1886–1966) und Henri Matisse (1869–1954) tritt er in Dialog mit zwei zentralen Künstlern der Klassischen Moderne. Das druckgraphische Schaffen als herausstechender Stellenwert verbindet schliesslich alle drei Künstler. Arps geistreiche Arpaden (1923), sein Zyklus Le soleil recerclé (1966), Jazz, eines der schönsten Künstlerbücher von Matisse aus dem Jahre 1947, und sämtliche, seit 1928 entstandenen Farbholzschnitte Gehrs werden in der St.Galler Ausstellung zu sehen sein.

Arp | Gehr | Matisse – drei Künstler und viele Gemeinsamkeiten
Kurator: Roland Wäspe

Die formalen und inhaltlichen Parallelen sind verblüffend und eröffnen einen neuen Blick auf die Bildfindungen und koloristischen Mittel von Ferdinand Gehr. Mit Hans Arp verband den Künstler eine persönliche Bekanntschaft, seit der Holzschnitt Geranien (1928) Arps Interesse geweckt hatte und er den Urheber zu Beginn der 1950er Jahre unbedingt kennenlernen wollte. Eine künstlerische Haltung, die stets auf einen Wesenskern zielt, ist bei Arp wie bei Gehr Schlüssel zum Verständnis ihrer Kunst. Die organischen Formen und die sinnbildliche Einbindung des Menschen in den Kreislauf der Natur, in kosmologische und religiöse Zusammenhänge, finden sich in beider Schaffen. Das strahlende Kolorit wie die radikale Reduktion der Form in den späten papiers coupés von HenriMatisse zeigen eine starke Verbindung zur konzentrierten Form und leuchtenden Farbe im Werk Ferdinand Gehrs.
170311 Gehr 14 InstallationsansichtStGallen Foto SebastianStadler Copyright ProLitteris ZuerichInstallationsansicht StGallen Foto SebastianStadler © ProLitteris Zuerich170311 Gehr 25 InstallationsansichtStGallen Foto SebastianStadler Copyright SuccessionHenriMatisse ProLitteris ZuerichInstallationsansicht Foto SebastianStadler © Succession Henri Matisse ProLitteris Zuerich
Ferdinand Gehr (1896-1996) gilt als der wichtigste sakrale Maler der Schweiz im 20. Jahrhundert. Als Schüler des St. Galler Malers August Wanner an der Gewerbeschule in St. Gallen vertieft er sich besonders in die Arbeiten von Emil Nolde. Die 20er-Jahre bilden die eigentliche Grundlage seiner künstlerischen Entwicklung mit Studienaufenthalte in Paris, in Deutschland und Italien. In seinen frühen Schaffensjahren setzte er sich besonders mit den Werken des deutschen Expressionismus auseinander, wie auch mit den Arbeiten von Cézanne, Picasso, Henri Matisse und Jean Arp, mit dem ihn später eine persönliche Freundschaft verband. Gehrs Werk ist geprägt durch seine religiösen Themen und Malen war für Ihn religiöse Inspiration. Sein beeindruckendes Schaffen, sakrale Werke, Fresken, Glasmalereien Landschaften in Tempera, Blumenaquarelle und zahlreiche nennenswerte Farbholzschnitte, endete erst in seinem 99. Lebensjahr ein Jahr vor seinem Tod.

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