Sol Calero – LA SAUNA CALIENTE
Eröffnung Sa, 22. Oktober 2016, 19 Uhr
So 23. Oktober 2016 bis So 15 Januar 2017 | Kunsthaus Bregenz - KUB Sammlungsschaufenster
Eingang Seestraße 5 | Öffnungszeiten Di bis So 10 - 18 Uhr Do - 20 Uhr | Der Eintritt ins KUB Sammlungsschaufenster ist frei
Die venezolanische Künstlerin Sol Calero hat eine vielförmige Praxis entwickelt, um kulturelle Codes und die Bildproduktion in Südamerika zu untersuchen. In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Österreich, LA SAUNA CALIENTE, setzt Calero diese Untersuchungen im Rahmen einer neuen ortsspezifischen Installation im KUB Sammlungsschaufensters fort. Indem die Künstlerin das Publikum einlädt, in ein verführerisches Entspannungs- und Spa-Szenario einzutauchen, nimmt sie einerseits auf Vorarlberg als eine bekannte Region für Sport, Körperkultur und Wellness Bezug, während sie zugleich die Komplexitäten südamerikanischer Identitätskonstruktionen zu offenbaren sucht.
Sol Calero – LA SAUNA CALIENTE
Kuratiert von Eva Birkenstock, kuratorische Assistenz Lidiya Anastasova
Zusätzlich präsentierte Beiträge von Blunt x Skensved, Conglomerate, Rubén D´Hers, Trevor Good, Cristian Guardia, Hanne Lippard, Dafna Maimon und Érika Ordosgoitti ergänzen Caleros Forschungen nicht nur weitergehend, sondern verwandeln ihre Einzelausstellung in ein Behältnis für Arbeiten anderer Künstler/innen, die während des Spa-Besuchs betrachtet werden können. Unter anderem wird die von Calero und der Künstlerin Dafna Maimon geschriebene Telenovela Desde el Jardín, die in Zusammenarbeit mit Conglomerate produziert wurde, erstmals in voller Länge im Ruheraum von LA SAUNA CALIENTE zu sehen sein.
Neben Bezügen zur lateinamerikanischen Kunstgeschichte und zu historischen Momenten, wie etwa Roosevelts »Politik der guten Nachbarschaft« der 1930er Jahre, sind es das fortwährende Entfalten und Neuformulieren vorherrschender kultureller Stereotype, die den Kern ihrer Untersuchung ausmachen. Insbesondere in Ländern ohne eine ausgeprägte präkolumbianische Kultur, wie es Venezuela ist, beeinträchtigen politisch konstruierte Identitäten jene Menschen, deren kulturelle Symbole zunächst angeeignet wurden, insofern, als dass sie diese recycelten Narrative schliesslich selbst als Teil ihrer Kultur annehmen. Analog zu ihrer persönlichen Situation als lateinamerikanische Künstlerin, die den grössten Teil ihres Lebens im Ausland verbracht hat, kehrt Calero den beschriebenen Prozess um, indem sie genau jene wiederaufbereitete, klischeebesetzte Bildsprache ihrerseits appropriiert und aktiviert.
In sorgsam arrangierten Environments breiten sich farbenfrohe Gemälde, die vor exotischen Früchten und Blumen nur so strotzen, über die Leinwand hinaus über Decken, Wände und Möbel aus. In Verbindung mit Objekten und Requisiten verwandelt Calero Ausstellungsorte in lebendige und immersive Räume, die die Form von Friseursalons, Salsastudios, Cybercafés oder Filmkulissen annehmen oder zu Orten kreativen Austauschs werden – Räume, in denen traditionelle Kunstobjekte wie ästhetische Prothesen für die Herstellung einer gesellschaftlichen Erfahrung erscheinen.
So 23. Oktober 2016 bis So 15 Januar 2017 | Kunsthaus Bregenz - KUB Sammlungsschaufenster
Eingang Seestraße 5 | Öffnungszeiten Di bis So 10 - 18 Uhr Do - 20 Uhr | Der Eintritt ins KUB Sammlungsschaufenster ist frei
Die venezolanische Künstlerin Sol Calero hat eine vielförmige Praxis entwickelt, um kulturelle Codes und die Bildproduktion in Südamerika zu untersuchen. In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Österreich, LA SAUNA CALIENTE, setzt Calero diese Untersuchungen im Rahmen einer neuen ortsspezifischen Installation im KUB Sammlungsschaufensters fort. Indem die Künstlerin das Publikum einlädt, in ein verführerisches Entspannungs- und Spa-Szenario einzutauchen, nimmt sie einerseits auf Vorarlberg als eine bekannte Region für Sport, Körperkultur und Wellness Bezug, während sie zugleich die Komplexitäten südamerikanischer Identitätskonstruktionen zu offenbaren sucht.
Sol Calero – LA SAUNA CALIENTE
Kuratiert von Eva Birkenstock, kuratorische Assistenz Lidiya Anastasova
Zusätzlich präsentierte Beiträge von Blunt x Skensved, Conglomerate, Rubén D´Hers, Trevor Good, Cristian Guardia, Hanne Lippard, Dafna Maimon und Érika Ordosgoitti ergänzen Caleros Forschungen nicht nur weitergehend, sondern verwandeln ihre Einzelausstellung in ein Behältnis für Arbeiten anderer Künstler/innen, die während des Spa-Besuchs betrachtet werden können. Unter anderem wird die von Calero und der Künstlerin Dafna Maimon geschriebene Telenovela Desde el Jardín, die in Zusammenarbeit mit Conglomerate produziert wurde, erstmals in voller Länge im Ruheraum von LA SAUNA CALIENTE zu sehen sein.
Neben Bezügen zur lateinamerikanischen Kunstgeschichte und zu historischen Momenten, wie etwa Roosevelts »Politik der guten Nachbarschaft« der 1930er Jahre, sind es das fortwährende Entfalten und Neuformulieren vorherrschender kultureller Stereotype, die den Kern ihrer Untersuchung ausmachen. Insbesondere in Ländern ohne eine ausgeprägte präkolumbianische Kultur, wie es Venezuela ist, beeinträchtigen politisch konstruierte Identitäten jene Menschen, deren kulturelle Symbole zunächst angeeignet wurden, insofern, als dass sie diese recycelten Narrative schliesslich selbst als Teil ihrer Kultur annehmen. Analog zu ihrer persönlichen Situation als lateinamerikanische Künstlerin, die den grössten Teil ihres Lebens im Ausland verbracht hat, kehrt Calero den beschriebenen Prozess um, indem sie genau jene wiederaufbereitete, klischeebesetzte Bildsprache ihrerseits appropriiert und aktiviert.
In sorgsam arrangierten Environments breiten sich farbenfrohe Gemälde, die vor exotischen Früchten und Blumen nur so strotzen, über die Leinwand hinaus über Decken, Wände und Möbel aus. In Verbindung mit Objekten und Requisiten verwandelt Calero Ausstellungsorte in lebendige und immersive Räume, die die Form von Friseursalons, Salsastudios, Cybercafés oder Filmkulissen annehmen oder zu Orten kreativen Austauschs werden – Räume, in denen traditionelle Kunstobjekte wie ästhetische Prothesen für die Herstellung einer gesellschaftlichen Erfahrung erscheinen.