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«Farbe und Licht» die Künstlerfreunde Curth Georg Becker und Rolf Müller-Landau

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Sa 23. Juli bis So 25. September 2016 | Kunstmuseum Singen
Öffnungszeiten: Di bis Fr 14 – 18 Uhr | Sa + So 11 – 17 Uhr | Feiertag: wie Wochentag

Die Ausstellung im Kunstmuseum Singen feiert eine Freundschaft zweier Künstler die in den Fünfziger Jahren wesentlichen Anteil an der Rückkehr und an der endgültigen Durchsetzung jener Moderne hatten, die sich stark an der französischen Kunst der Zwischenkriegszeit orientierte. In der Nachkriegszeit bauten beide Künstler – miteinander in regelmässigem Austausch stehend und sich wechselseitig auf gleichgesinnte Künstlerkollegen, Künstlergruppen und -vereinigungen aufmerksam machend – ein weitgespanntes Netzwerk auf, um der verfemten Moderne nach 1945 endgültig zum Durchbruch zu verhelfen. Die Ausstellung im Kunstmuseum Singen möchte zur Neuentdeckung einladen und bietet ihren Besuchern zusätzlich ein umfangreiches Begleitprogramm an.

«Farbe und Licht»
Die Schau vereint Werke beider Maler aus dem jeweiligen Hauptwerk der 1950er Jahre zu einem „fest für das Auge“.

Beide Künstler feiern das Licht und die Farbe ihrer Sehnsuchtsorte in strahlend-leuchtenden Aquarellen und Gemälden. Als sie nach Jahren der Beschränkung durch die nationalsozialistische Kunstdoktrin, den 2. Weltkrieg und die Not nach ´45 in den Fünfziger Jahren endlich (wieder) reisen konnten, suchten beide jene Orte in der Provence, im Tessin und in Italien auf, die ihnen seit frühesten künstlerischen Anfängen als vertraute Landschaften vor Augen gestanden hatten. Inspiriert von ihren Vorbildern erschufen sie die eigene Landschaft – die Pfalz, den Bodensee, den Hegau – in ihren Bildern als „südliche Landschaften“ neu.
160723 Curth Georg Becker Montagnola I 1959Curth Georg Becker Montagnola 1959160723 Rolf Mueller Landau Provence und Alpes Maritimes 1954Rolf Mueller Landau_Provence und Alpes Maritimes_1954
Curth Georg Becker (1904-1972) am Bodensee und Rolf Müller-Landau (1903-1956) in der Pfalz verband eine anregende Künstlerfreundschaft, die sich aus ähnlich gelagerten Interessen speiste. beide Künstler stehen für eine festliche, zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion wechselnden Malerei, die sich intensiv mit der Formensprache und Farbkultur der französischen Moderne auseinandersetzt. Beide Künstler feierten das Licht und die Farbe in strahlend-leuchtenden Aquarellen und Gemälden. Beide pflegten – insbesondere in der Nachkriegszeit – ihr weitgespanntes Netz an Kontakten zu Kollegen und Künstlergruppen und verhalfen der verfemten Moderne nach 1945 zum Durchbruch. Dabei wurden sie auch selbst aktiv: Rolf Müller-Landau in der von ihm mitbegründeten Pfälzischen Sezession, Curth Georg Becker im Bodenseeraum. In der singener Kunstausstellungen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Kunst des Aquarells.

Beide Künstler zählen zu jener Avantgarde, die 1933 / 1937 an der Entfaltung gehindert und in den Fünfziger Jahren erneut an die Moderne der Zwischenkriegszeit anknüpfte. So markiert denn auch dieses Jahrzehnt die grossen Ausstellungserfolge beider Maler. Mit dem Siegeszug der Abstraktion und des amerikanischen Expressionismus in den 1960er Jahre wurden all jene Maler, die heute mit dem problematischen Begriff der verschollenen Generation belegt werden, von der überregionalen Kunstkritik zunehmend an den Rand des grossen Ausstellungsbetriebs gedrängt. Seit den 1980er Jahren entdeckt eine jüngere Generation das Werk von Künstlern wie Curth Georg Becker und Rolf Müller-Landau als einen eigenständigen Beitrag zu einer anderen, deutlich vielgestaltigen Moderne neu.

Ergänzt wird die Schau durch die Bestandsausstellung Zuflucht am Bodensee. Künstler auf der Höri und am Bodensee 1933 – 1960. im Erdgeschoss, die - mit 92 Exponaten von Künstlern wie Otto Dix, Erich Heckel, Max Ackermann, Walter Herzger, Jean Paul Schmitz u.a. – den Kontext der Zeit eröffnet

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