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Das Märchen vom letzten Gedanken

Veröffentlicht in Bühne | Literatur (Archiv)

Uraufführung
Aufführungen bis 30. April | Konstanz, Stadttheater
Aufführungstermine am Schluss - Kommentar im Forum

Der letzte Gedanke eines Menschen steht, so heißt es im Märchen, außerhalb der Zeit. Bei diesem letzten Gedanken begleitet der Märchenerzähler Meddah den Armenier Thovma Khatisian zurück zu seinen Wurzeln, zum Leidensweg des armenischen Volkes. Mario Portmann, Oberspielleiter am Theater Konstanz bringt mit seiner neuen  Romandramatisierung ein verdrängtes und doch hochbrisantes und aktuelles Thema auf die Bühne des Theater Konstanz. Das in Form eines Märchens verfasste und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Epos von Edgar Hilsenrath gilt als eines der bedeutendsten literarischen Werke über dieses historische Ereignis und ist gleichzeitig eine berührende Totenklage um die Opfer aller Völkermorde.

«Das Märchen vom letzten Gedanken»
von Mario Portmann nach dem Roman von Edgar Hilsenrath
REGIE Mario Portmann |BÜHNE UND KOSTÜME Teresa Katharina Binder | MUSIK Stefan Leibold | DRAMATURGIE Laura Ellersdorfer

»Es war einmal ein Völkermord... In einer kargen anatolischen Landschaft schleppt sich ein Deportationszug von tausenden Armeniern eine staubige Landstraße entlang. Unter ihnen eine schwangere Frau, bei der die Wehen einsetzen. Vom Bajonettstoß eines türkischen Soldaten aus dem Bauch geschnitten, bleibt ein Baby allein im Staub zurück. Dieses Baby warst du, Thovma.« In seiner Erzählung begleitet der Märchenerzähler Meddah den Armenier Thovma Khatisian zurück zu seinen Wurzeln. Den Lebensspuren seines Vaters folgend, wird Thovma Zeuge des Armenierpogroms des Jahres 1915 - den ersten, bis heute wenig bekannten und verleugneten Völkermord im letzten Jahrhundert.
14.03.21 Konstanz Maerchen Gedanken 6770alle Fotos © Theater Konstanz Ilja Mess14.03.21 Konstanz Maerchen Gedanken 7461
Der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich während des 1. Weltkrieges liegt fast 100 Jahre zurück und ist doch gesellschaftlich und politisch hoch aktuell. Die Türkei leugnet den Genozid beharrlich, da er an dem Selbstverständnis der türkischen Republik rüttelt. Auch in Deutschland hat eine Aufarbeitung der deutschen Mitschuld noch nicht stattgefunden.

Edgar Hilsenrath 1926 in Leipzig geboren, flüchtete kurz vor der Reichspogromnacht mit der Mutter und dem jüngeren Bruder nach Rumänien. 1941 kam die Familie in ein jüdisches Ghetto in der Ukraine. Hilsenrath überlebte und wanderte nach Palästina, später in die USA aus. 1989 erhielt er für seinen Roman »Das Märchen vom letzten Gedanken« den Alfred-Döblin-Preis.

Weitere Vorstellungen: Änderungen vorbehalten - bitte beachten Sie den Theaterspielplan

März Di 25. 19:30 Uhr Sa 29. 20:00 Uhr    
April Do 04. 19:30 Uhr Fr 04. 19:30 Uhr Sa 05. 20:00 Uhr Sa 12. 20:00 Uhr
  Di 15. 20:00 Uhr Mi 16. 15:00 Uhr Do 17. 20:00 Uhr Mi 23. 20:00 Uhr
  Fr 25. 19:30 Uhr So 27. 18:00 Uhr Mi 30. 20:00 Uhr  

Weitere Informationen unter www.theaterkonstanz.de 

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