Post / Postminimal zur Wiederentdeckung der Skulptur in der zeitgenössischen Kunst

Geschrieben von regio4you am . Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Die Sammlung Rolf Ricke im Dialog mit zeitgenössischen Kunstschaffenden

1. Februar – 18. Mai 2014 | Kunstmuseum St.Gallen

Öffnungszeiten Di-So 10-17 Uhr | Mi 10-20 Uhr

Der Kölner Galerist Rolf Ricke war eine entscheidende Figur im Hintergrund, indem er bereits Mitte der 1960er-Jahre Künstler nach Europa einlud, um Werke vor Ort für seine Ausstellungen zu realisieren. Als einer der Pioniere für junge amerikanische
Kunst brachte er u.a. Richard Artschwager, Bill Bollinger, Gary Kuehn, Richard Serra und Keith Sonnier nach Kassel und später nach Köln, wo sie vor Ort arbeiteten und neue Werke eigens für die Galerie entwickelten. Dank ihm ist das Kunstmuseum St.Gallen im Besitz einer der bedeutendsten Sammlungen der sogenannten Postminimal Art, die nun im eigenen Haus erstmals konzentriert gezeigt wird.

Post / Postminimal
Ein breit angelegten Diskurs über Generationen zur Wiederentdeckung der Skulptur in der zeitgenössischen Kunst
Kurator Konrad Bitterli

14.02.01 KMSG Richard Serra Coils Lead Piece 1968Richard Serra: Coils [Lead Piece], 1968 Ehemalige Sammlung Rolf Ricke Kunstmuseum St.GallenNeun spannende Kunstschaffende der jüngeren und jüngsten Generation treffen auf sieben entscheidende Impulsgeber für das skulpturale Schaffen von heute – mit dem Unterschied, dass sich die formalen oder inhaltlichen Ansätze im Werk der einzelnen Künstlerinnen und Künstler nicht nur verbinden und durchdringen, sich diese nicht nur zur Kunstgeschichte, sondern gleichermassen zur Welt öffnen.

Live in Your Head. When Attitudes Become Form und Op Losse Schroeven. Situaties en Cryptostructuren hiessen 1969 die beiden epochemachenden Ausstellungen in der Kunsthalle Bern
bzw. im Stedelijk Museum Amsterdam. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, einem erweiterten Skulpturbegriff zum Durchbruch zu verhelfen, der das traditionelle Verständnis des Kunstwerks als Artefakt zugunsten von prozesshaften Ansätzen aufbrach und 14.02.01 KMSG Post Portrait Rolf RickePortrait des Sammlers Rolf Ricke in der Ausstellung «Sweet Temptations» 2005 Kunstmuseum St.Gallenden Kanon der Werkstoffe um bislang unerprobte Materialien ergänzte.

Die Ausstellung Post / Postminimal wirft den Blick indes nicht nur zurück, sondern erweitert die Perspektive und lädt dazu eine Reihe zeitgenössischer Kunstschaffender ein, die alle nach der epochalen Ausstellungen 1969 geboren sind, in ihrem Werk jeoch die skulpturalen Möglichkeiten der 1960er- und 1970er-Jahre aufgreifen und für die Gegenwart neu bestimmen. Der Umgang mit den historischen Positionen reicht vom Vertiefen der prozesshaften Werkansatzes durch die Verwendung heutiger Materialien und zeitgemässer Techniken (Raphael Hefti, Kilian Rüthemann, Christoph Weber) über die inhaltliche oder poetische Aufladung der oft selbstbezüglichen Formfindungen von damals (Katinka Bock, Mariana Castillo Deball, Thea Djordjaze) bis zum ironisch gebrochenen Zitat, welche die heroischen Gesten des vergangenen Aufbruchs listig ins Absurde wenden (FAMED).


Die von Rolf Ricke über die Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung konnte in einer einzigartigen Aktion vom Kunstmuseum St.Gallen, Kunstmuseum Liechtenstein und Museum für Moderne Kunst, Frankfurt, gemeinsam erworben werden. Daher ist das St.Galler Museum im Besitz einer bedeutenden Werkgruppe der Postminimal Art, die nun erstmals konzentriert gezeigt werden kann, ergänzt durch gezielte Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen sowie durch Werke des in St.Gallen lebenden Künstlers Roman Signer, dem Harald Szeemann's Live in Your Head entscheidende Impulse für das eigene Schaffen vermittelte.

Sie sind nicht angemeldet. Bitte melden Sie sich an um Kommentare schreiben zu können.

Diese Seite verwendet Cookies

Wenn Sie fortfahren, ohne Ihre Einstellungen zu ändern, gehen wir davon aus, dass Sie alle Cookies auf dieser Website empfangen möchten. Mehr

fortfahren