Romane Thana. Orte der Roma und Sinti

Geschrieben von regio4you am . Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Do 25. Mai bis So 08. Oktober 2017 |  vorarlberg museum Bregenz
Öffnungszeiten Di bis So 10 - 18 Uhr Do - 20 Uhr , Montag geschlossen (ausgenommen Feiertag)
Sommeröffnung 01. Juli bis 31. August  Mo bis So 10 - 19 Uhr Do - 20 Uhr


Diebe, Bettler, Wilde – durch solche Vorurteile werden Roma und Sinti seit Jahrhunderten ausgegrenzt. Diese Klischeevorstellung führten und führen zu rassistischer Verfolgung und Ausgrenzung dieser grössten Minderheit Europas. Die Ausstellung nimmt eine Gegenperspektive ein, indem vor allem Menschen aus der Roma-Community selbst berichten. Sie gehen ihrer Familiengeschichte nach, erzählen in Videos über ihr eigenes Leben, setzen sich mit ihrer Identität auseinander oder liefern künstlerische Beiträge.

Romane Thana.
wurde 2015 sehr erfolgreich im Wien Museum und 2016 im Landesmuseum Burgenland gezeigt. Das vorarlberg museum erweitert die Schau um Orte der Roma und Sinti in Vorarlberg und in der Bodenseeregion.
 
Wer Geschichten erzählt, bestimmt ihren Inhalt. Nahezu alle Geschichten über Roma und Sinti wurden von Nicht-Roma erzählt. Die so verbreiteten Vorurteile halten sich bis heute. In dieser Ausstellung erzählen Roma und Sinti ihre Geschichte – an den Orten, an denen sie leben und arbeiten - in Siedlungen im Burgenland, an den Arbeitsplätzen zugewanderter Roma, auf den Strassen Vorarlbergs. Oder an den Orten der Verfolgung und Massenvernichtung während des Zweiten Weltkriegs. Aus der Vielstimmigkeit der Geschichten ergeben sich neue Sichtweisen, die klischeehafte Wahrnehmungen durchbrechen.
170525 vm romanethana Feldkirch 2016 c Cornelia HefelFeldkirch 2016, Foto Cornelia Hefel170525 vm Romane Thana Ravensburg Ummenwinkel C Sammlung ZitrellRavensburg 1930er Jahre Foto Sammlung Zitrell170525 vm romanethana c Marcus WiesnerAusstellungsbeitrag Gilda-Nancy Horvath Foto Marcus Wiesner
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Roma- und Sinti-Communities zu von ihnen gewählten Orten. In Videointerviews kommen Roma und Romnija aus der „Gastarbeitergeneration“ zu Wort, sie schildern die Orte ihrer Ankunft in Österreich. Die Beiträge aus den Communities werden mit historischen Befunden abgerundet. Art und Wirkung der Fremdbilder und Zuschreibungen, die Oper „Carmen“ bei den Bregenzer Festspielen als Inbegriff der romantischen Projektion, bis zu den diffamierenden, die Verfolgung und Vernichtung legitimierten, werden  thematisiert. Die Verfolgung im Nationalsozialismus bildet einen grossen Teil der historischen Rahmenerzählung. Siebzig bis neunzig Prozent der österreichischen Roma und Sinti wurden in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet. Das wirkte lange nach – in der Mehrheitsgesellschaft und unter den Überlebenden und deren Nachkommen.

„Romane Thana. Orte der Roma und Sinti“ ist eine Kooperation des vorarlberg museums mit der Initiative Minderheiten, dem Landesmuseum Burgenland, dem Romano Centro und dem Wien Museum.

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